DFB-Integrationspreis für großes Engagement

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Die Preisträger des DFB- und Mercedes-Benz-Integrationspreises. Foto: Schatz

Dortmund. Am Montagabend fand im Deutschen Fußballmuseum die Verleihung des DFB- und Mercedes-Benz-Integrationspreises statt. Rund 200 Ehrenamtliche, Prominente und Funktionäre aus dem Fußball erlebten eine feierliche Gala in Dortmund, bei welcher die Ehrenamtlichen im Vordergrund standen.

Neben dem 1. DFB-Vizepräsidenten Dr. Reinhard Rauball, DFB-Schatzmeister Reinhard Grindel und dem Manager des deutschen Nationalteams, Oliver Bierhoff, waren auch Ex-Nationalspielerin Celia Sasic und BVB-Spieler Ilkay Gündogan gekommen, um das großartige Engagement der vielen Ehrenamtlichen zu würdigen. Die Preise wurden in den Kategorien „Schule“, „Freie und kommunale Träger“ sowie „Verein“ verliehen. Der Gewinner erhielt jeweils einen Kleinbus (Vito) von Mercedes-Benz, die zwei anderen Preisträger bekamen ein Preisgeld in Höhe von 10.000€.

 

Preise für Schulen, Vereine und freie bzw. kommunale Träger

Insgesamt hatten sich 170 Projekte beworben. In der Kategorie Schule konnte die Bachschule aus Offenbach die Jury überzeugen. Die Schülerinnen und Schüler dort kommen aus fast 50 Nationen, die Mitglieder des Lehrerkollegiums aus zwanzig. In drei Arbeitsgemeinschaften spielen die Jungen und Mädchen der Schule zusammen Fußball. Darüber hinaus haben sie selbst ein Turnier organisiert und sich so noch einmal mehr für Integration eingesetzt.

Ebenfalls über einen neuen Kleinbus durfte sich Champions ohne Grenzen e. V. aus Berlin freuen. Der Verein setzt sich vor allem für eine nachhaltige Integration ein und bietet neun Fußballtrainings auf sieben verschiedenen Plätzen an. Darüber hinaus unterstützt er Asylsuchende bei der Berufsorientierung und kümmert sich um deren Bildung.

In der Kernkategorie Verein bekam der FC Vorwärts Drögeheide von Ilkay Gündogan den Busschlüssel überreicht. Der Club setzt sich für Geflüchtete ein – und das nicht nur auf dem Platz. Auch bei der Suche nach Arbeit helfen die Drögeheider Menschen mit Migrationshintergrund. René Samuel, Vorsitzender des Clubs, strahlte bei der Preisverleihung über das ganze Gesicht. Was die Jury am meisten überzeugte? Nachdem er mitbekam, dass die NPD auf ihrer „Asylantentour“ in Drögeheide Halt machen wolle, war dem Fußballbegeisterten klar, dass er und sein Verein das „auf keinen Fall stehen lassen“ konnten. Er stattete der Flüchtlingsunterkunft einen Besuch ab und stellte mit anderen Helfern ein Fußballtraining für die Geflüchteten auf die Beine.

 

Sonderpreis für Willi Lemke

Den Sonderpreis erhielt Willi Lemke, der seit 2008 als Sonderbotschafter von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon für Sport im Dienst von Entwicklung und Frieden tätig ist. Er wies darauf hin, dass Sport die wunderbare Eigenschaft hat, Menschen aller Religionen und Hautfarben zusammen zu bringen. Lemke betonte: „Der Sport baut Brücken, und auf diesen Brücken kann Dialog stattfinden“.

Im Anschluss an die Preisverleihung hatten die Gäste bei feierlichem Dinner noch Gelegenheit zum gegenseitigen Austausch. Denn die Verbindung von Haupt- und Ehrenamt stand bei dieser gelungen Veranstaltung im Vordergrund. Die Amateure sind auf Grund ihres starken sozialen Einsatzes eben wirklich echte Profis.

 

Die Preisträger im Überblick:

Schule

Freie und kommunale Träger

Verein

Sonderpreis: Willi Lemke

 

Stimmen:

Dr. Reinhard Rauball: „Was ich für wichtig erachte, natürlich, die Bundesligavereine machen etwas und an der Spitze die Bundesliga-Stiftung, aber wir dürfen nicht vergessen: die vielen, vielen Tausende von ehrenamtlichen Helfern, die das also mit umsetzen – denen bin ich sehr dankbar, weil die mit einem Höchstmaß an persönlichem Einsatz helfen.“

Oliver Bierhoff – auf die Frage, wie wichtig das Thema Integration für den DFB ist: „Es ist enorm wichtig und es wird natürlich immer wichtiger oder in vielfachen Facetten. Natürlich haben wir als größter Verband in Deutschland die Aufgabe, dass Integration passiert, dass wir den Menschen helfen können.“

Reinhard Grindel: „Wenn es uns nicht gelingt, erfolgreich bei der Integrationsarbeit zu sein, sind wir nicht erfolgreich bei der Vereinsarbeit. Das gehört zusammen.“

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