Fußballbuch-Update Nr. 16: Von Mario Bast zu Jason von Juterczenka

Es war Herbst als ich mit einem Kumpel im Kino saß. Das Fußballbuch lag bei mir daheim. Wir schauten den Film „Wochenendrebellen“ an und dieser hat mich sehr geflashed! Die Geschichte ist wahr, echt und handelt von einem Autisten, der mit seinem Vater auf die Suche nach seinem Lieblingsverein ist. „Bähm!“ machte es in meinem Hirn. Diesen Jungen hätte ich gerne bei uns im Projektteam. Und ja: Es hat geklappt! Lest nun im Folgenden mein Interview mit ihm und lasst euch gerne auch so positiv beeindrucken wie ich mich begeistern habe lassen. Viel Spaß auf euren gedanklichen Reisen.!

Servus und herzlich Willkommen liebe Fußballfans!

Ich sitze hier mit Jason von Juterczenka in München und er ist Teil unseres Fußballbuchprojektteams. Vielen Dank, dass du mitmachst, Jason. Du darfst bitte gleich mit deiner Geschichte loslegen .

Ich bin Jason und ich bin seit 2012, also jetzt seit 13 Jahren eigentlich, mit meinem Papa unterwegs, in den Stadien in Deutschland und Europa und es geht darum, meinen Lieblingsverein zu finden. Ich denke, viele müssen ihren Lieblingsverein gar nicht wirklich finden, aber als ich zum ersten Mal ein Fußballspiel gesehen habe und mich gefragt habe, was hat es mit diesen Fans auf sich? Wie funktioniert das? Wieso fiebern dort Menschen für eine Sache mit, wo sie doch eigentlich gar nicht mitspielen? Was hat das damit zu tun?

Ich bekam die Möglichkeit, Fußballbuchprojekt-Teammitglied Jason von Juterczenka in München zu interviewen.
Bildrecht: Lisa Schatz.

„Ich möchte auch wissen, wie es ist, Fan von einem Verein zu sein“

Dann haben mein Papa und mein Opa mir erklärt, was Fans eigentlich sind. Dass die meisten Menschen diese Entscheidung gar nicht bewusst treffen, sondern dass sie Fan von dem Verein werden in der Stadt, in der man geboren ist oder Fan des Lieblingsvereins der Eltern. Und gleichzeitig haben sie auch gesagt, das ist total wichtig und das bleibt fürs Leben. „Passt das zusammen?, habe ich mich gefragt. Auf der einen Seite ist es eine wichtige Entscheidung für immer, auf der anderen Seite überlässt man sie dem Zufall. Das erschien mir nicht logisch. Ok, ich möchte das auch. Ich möchte auch wissen, wie es ist, Fan von einem Verein zu sein. Aber diese Entscheidung muss auf Fakten basiert getroffen werden. Deswegen haben wir uns auf die Suche gemacht.

Wie seid ihr an das ganze rangegangen? Hattet ihr da eine Struktur, habt ihr gelost?

Das Losen aus dem Film wurde aus der Realität, unserem Podcast entnommen, weil da losen wir die Themen. In der Realität – tatsächlich – sind wir die Stadien der ersten Ligen so durchgegangen. Irgendwann war es dann so, dass wenn mein Papa irgendwo vom Stadion bei der Arbeit war, haben wir geguckt, was sind die nächsten Spiele? Deshalb wurden es oft die Spiele der vierten, fünften oder der unteren Ligen. Gar nicht nur der ersten drei.

Einmal im Jahr geht’s mindestens ins Ausland, weil die ersten drei Ligen sind dann irgendwann voll in Deutschland und dann muss man halt woanders gucken.

Wenn Herthino zum Umarmen kommt

Du hast vorhin von Kriterien gesprochen. Was waren deine Kriterien, was ist dir wichtig?

Die Kriterien sind – ich würde sagen – sechs. Könnte man so zusammenfassen. Wichtig ist, dass es kein Maskottchen gibt. Diese Regel ist dann später bei Hertha BSC entstanden als Herthino mich umarmen musste und ich wegrennen musste. Dann darf der Verein keinen Spielerkreis machen, indem sich die Spieler anfassen. Wegen des Körperkontakts hauptsächlich. Der Verein muss ökologisch und auch sozial engagiert sein. Ein häufiges Ausschlusskriterium sind zum Beispiel Einweg-Plastikbecher, weil die halt auch überall rumliegen. Das ist ein Kriterium. Das Stadion muss in irgendeiner Form eine interessante Skurrilität haben. Es muss irgendetwas geben, was das Stadion auszeichnet.

Hast du da ein Beispiel?

Eine coole Skurrilität ist in Babelsberg, die Flutlichtmasten, die man so einknicken kann. Das hat mir sehr gut gefallen. Oder die Anzeigetafel bei Union Berlin, wo die Schilder dranhängen. Die durfte ich auch mal bedienen, neulich, tatsächlich. Das waren definitiv Skurrilitäten, die gezählt hätten, so. Und dann gibt’s noch einen Kreis.

Das Ganze muss mit dem Zug erreichbar sein, die Fanszene muss politisch stabil sein. Das sind – würde ich sagen – so die Kriterien.

Was hat dich auf deinen bisherigen Reisen am meisten beeindruckt? Kannst du da ein bisschen was herausgreifen? Hm, was ich am Spannendsten finde… Oder was macht dir am meisten Freude? Auch die Zeit mit deinem Dad zu verbringen?

Durch die ganzen Fankurven, in denen ich halt war, und die ich gesehen habe. Ja, ich würde definitiv sagen, dass das ein Punkt ist. Außerhalb der Wochenenden haben wir gar nicht so viel Zeit zusammen. Ich bin in der Schule oder habe mit einem Projekt im Forschungszentrum zu tun. Mein Papa muss in der Regel arbeiten. Daher waren die Wochenenden die einzigen Zeitpunkte eigentlich aber die dafür sehr intensiv. Über die gesamten zwei Tage, wo dann auch so viel passiert. So viele Ereignisse treten auf, die meinen Papa dann zum Beispiel in eine Situation bringen, in der er sich dann mit beschäftigen muss oder mit mir eine Lösung suchen muss. Dadurch waren das besonders intensive Zeiten. Am Fußball, würde ich sagen, ich mein, das ganze ging ja mehr oder weniger los, weil ich nicht verstanden hatte, was es mit den Fans auf sich hat bei meinem ersten Stadionbesuch. Ich würde auch bis heute nicht sagen, dass ich es nicht zu 100 % nachempfinden kann. Ich hab ja noch keinen Verein gefunden. Aber ich würde definitiv sagen, durch die ganzen Fankurven, in denen ich halt war und die ich gesehen habe, habe ich – ich konnte schon irgendwie besser verstehen, was die Faszination daran ist.

Ich kann dann besser einschätzen, was die Bedeutung dieses Vereins für die Menschen ist. Weil ich auch Menschen gesehen habe – wirklich, man hat es denen so angesehen im Gesicht. Wenn die jetzt verlieren, dann ist der Monat gelaufen. Die Bedeutung, dass sich das ganze Leben praktisch darum dreht . Das ist schon beeindruckend. Auch wenn ich nicht weiß, ob ich das möchte. Aber das ist beeindruckend.

Wenn du deinen Lieblingsverein finden solltest, was passiert dann? Ja. Warum hast du so viele Regeln? Was zeichnet dich aus?

„Regeln sind sehr wichtig“

Regen sind sehr hilfreich zur Bewältigung des Alltags, denn ohne Regeln wird ja alles kompliziert. Regeln vereinfachen sehr viel. Regeln sind praktisch anwendbare Kataloge, wo man nach einem vorgefertigten Muster das ganze abklären kann. Wenn es keine Regeln gibt, dann ist es wie eine Sprache zu lernen, wo es keine Regeln gibt. Wo man jedes Wort einzeln lernen muss. Wie wird das jetzt gebildet? Das wäre furchtbar. Niemand könnte diese Sprache sprechen. Ich glaube so ist es dann auch im Alltag. Wenn es bei der Person keine Regeln gibt. Wenn es in einer Menschengruppe keine Regeln gibt, wie soll man sich dort zurechtfinden? Wie soll man interagieren? Wonach richtet man sich in seinem Handeln? Es ist ja nicht so, dass dann alles ok ist. Es sind dann trotzdem Dinge nicht in Ordnung. Das ist nicht festgelegt. Man muss das alleine wissen. Das erscheint mir sehr unlogisch und Regeln sind deswegen richtig und ja, auch bei einer Suche nach einem Lieblingsverein. Damit das beste Ergebnis rauskommt. Ohne Regeln würde das nicht funktionieren. Und eine der Regeln ist zum Beispiel, dass Projekte nicht enden dürfen. Das ist einfach so. Aus dieser Regel wurde abgeleitet, dass wenn ich meinen Lieblingsverein gefunden hab, dann darf die Reise nicht vorbei sein. Das heißt, dann muss es weitergehen. Das bedeutet, dass zum Beispiel eine 34er-Saison. Dass mir mein Papa versprochen hat, dass wir zu allen Spielen in einer Saison fahren.

Jason hat auf einer seiner Reisen das Weserstadion besucht.
Foto: Jason von Juterczenka

Was natürlich sehr spannend ist, wenn du deinen Lieblingsverein im Ausland findest…

Ja. Mit dem Zug dann auch. Oder ins Trainingslager mit dem Verein zum Beispiel. Da gibt’s diverse andere Projekte, die danach dann folgen können. Mein Papa hat sich in die miese Bredouille ein bisschen dadurch gebracht, dass es mal eine Zeit gab, wo er versucht hat, mich von seinem Lieblingsverein zu überzeugen, von Fortuna Düsseldorf. Wo ich mir gedacht hab, wenn er mir das verspricht, dann ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass ich auch bereit bin einen Verein zu finden. Wenn ich Angst davor hab, dass das Projekt dann endet, dann würd ich mich ja nie entscheiden. Aber jetzt hat der Papa das Versprechen gegeben und ich hab mich trotzdem nicht entschieden. Das ist ein bisschen daneben gegangen vermutlich.

Magst du vielleicht so ein bisschen von deinem Hintergrund erzählen? Damit die Leserinnen und Leser verstehen können – du bist Autist. Was es für dich, also aus deiner Perspektive, vielleicht auch so ein bisschen schwierig macht auf diesen Reisen?

Autismus ist letztendlich eine Neurodivergenz. Das ist eine andere Verschaltung des Gehirns, die mit einer anderen Wahrnehmung der Welt einhergeht, und diese Wahrnehmung ist häufig intensiver in Bezug auf Reize. Das bedeutet zum Beispiel, also Stadien sind eine sehr reizintensive Umgebung bezüglich der Lautstärke, bezüglich der Menschenmengen, die einen eventuell auch berühren könnten, die Lautstärke. Von daher ist es eigentlich, naja, kontraintuitives Denken, dass es mir in Stadien besonders gut gehen könnte. Als es losging haben wir gesagt das ist eine furchtbare Idee.

Aber du bist dran gewachsen letztendlich, oder?

Sie haben ja auch recht. Diese reizintensiven Umgebungen sind schwierig. Die werden auch nicht einfacher mit der Zeit. Es ist nicht so, dass man sich daran gewöhnen kann. Das ist es nicht.

Einfacher damit umzugehen, oder?

Es ist eine Abwägung dann, genau. Es ist einfach eine Abwägung, weil ja, es war schwierig. Es war auch beim ersten Mal sehr schwierig, aber es war halt auch sehr cool. Es hat mir gleichzeitig sehr gut gefallen. Was überwiegt jetzt? Der positive oder der negative Aspekt?

Wenn die positiven Aspekte überwiegen und ja, wenn ich diesen Ausflug hatte. Ja, es war schwierig, aber es hat mir gefallen und es hat mir eben mehr gefallen als dass es eine Herausforderung oder eine Belastung war, dann fällt die Nutzungsbilanz ja positiv aus und dann wiederholt man das.

Ja, sehr cool. Lass uns vielleicht so ein bisschen wieder eine Brücke zum Fußballbuch schlagen. Was hat dich dazu bewogen, mitmachen zu wollen? Du hast dich ja ziemlich schnell entschieden.

Grundsätzlich bin ich ein Fan von solchen Projekten oder von solchen Ideen. Fast ne Idee, die hätte ich auch haben können, hab ich mir gedacht. Und mir war recht klar, dass die Geschichte ziemlich gut passt. Du hast mir erzählt, wofür das so gedacht, was die Idee darin ist und das hat da sehr gut reingepasst. Ich fand die Idee irgendwie cool, wo geht das Buch danach hin? Ich weiß nicht, wie das dann bei den Leuten ist, aber als ich das Buch bekommen habe, habe ich mir alles davor durchgelesen. Vielleicht lesen dann auch andere, die das Buch bekommen, meine Geschichte. Von daher wollte ich da auch mitmachen.

Du stehst ja auch für Internationalität, indem du viel reist, wie das Buch auch. Wo willst du denn als nächstes hin? Wenn du dir ein Land aussuchen könntest, was würdest du als nächstes machen wollen? Vielleicht auch ein Ziel, dass ein bisschen weit ist?

Ein Versprechen, das schon sehr sehr alt ist, von meinem Papa – ich glaub das ist das allererste Versprechen, das er mir gegeben hat, ist, dass wir mal Shinkansen fahren, weil ich total zugbegeistert bin. Irgendetwas im ostasiatischen Raum könnte ich mir vorstellen, weil dort auch die Stadien sehr, sehr skurril sind, weil man viele Vereine erleben könnte. In Singapur gibt es zum Beispiel ein Stadion, das liegt praktisch auf dem Wasser. Diese Skurrilität hatte etwas, das dieses Kriterium wieder voll erfüllen würde. Auch so, wenn man dort recherchiert, gibt es sicherlich auch viele kleinere Vereine, die man sich dort auch anschauen könnte. Von daher: Da müssen wir ja eh nochmal hin, das ist ja ein Versprechen. Und auf dem Weg dahin, gibt es sicherlich auch vieles, was man sich anschauen kann. Ansonsten im europäischen Ausland liegt sicherlich die Slowakei, Tatran Čierny Balog, wo zwischen Spielfeld und Tribüne eine Zugstrecke verläuft. Das liegt auf jeden Fall noch an.

Wie schaut’s mit Luton Town aus?

Jason und sein Vater sind hier im Estadio de San Mamés in Bilbao zu sehen. In England waren sie noch nicht auf Grund des Fußballs, doch dies steht natürlich noch auf dem Plan.
Bildrecht: Jason von Juterczenka

England fehlt uns noch komplett als Land. Das steht definitiv auch bald an. Was dann in England wird – ja, da könnte man natürlich kombinieren. Es gibt die Forest Green Rovers, wie mir alle erzählen, weil die sehr ökologisch sind, womit das Kriterium zumindest abgehakt wäre. Es gibt Luton, worüber wir gesprochen haben. Dass man durch ein Wohnhaus muss, um in ein Stadion zu kommen, das ist perfekt. Das erfüllt dieses Skurrilitätskriterium genau. Klar, es gibt in England noch so viele andere Vereine, wo man eigentlich unbedingt mal hin muss. Von daher, ja, auch das ist definitiv fest geplant.

Gibt es ein paar Anekdoten oder besondere Reisen – klar, du erlebst immer wahnsinnig viel, es sind wahnsinnig viele Einflüsse? Du lernst wahrscheinlich auch viele Menschen kennen auf den Reisen, in den Zügen, kommst ein bisschen in Gespräche, aber gibt es irgendwas, das dir mal besonders aufgefallen ist, was dir besonders in Erinnerung geblieben ist oder ist das schwierig, weil das jetzt schon so viele? Wie viele Kilometer habt ihr ungefähr zurückgelegt? Oder wie viele seid ihr ungefähr im Schnitt unterwegs?

Wir hatten 150 Spiele, müssten es ungefähr gewesen sein. Es gab Spiele in Sarajevo, wo das 1.500 oder 2.000 Kilometer waren. Bei anderen waren es vielleicht nur 100 Kilometer. Ich weiß nicht, mit welchem Durchschnitt man da rechnen könnte. Aber das sind alles Statistiken, die wir erstellen wollen, wenn wir mal die Zeit dafür haben. Ich würde sagen, was bis jetzt, was immer ein bisschen ironisch ist – wo mein Papa und ich auch sehr gegensätzliche Ansichten darüber haben, das war ein Versuch beim VfR Aalen. Wenn mein Papa hier sitzen würde, würde er ganz anders darüber sprechen. Er würde mir widersprechen. Für ihn war das der Tiefpunkt. Es war mitten im Winter und ich hatte an einem Spieltag freie Auswahl, wo es hingehen sollte. Ich hab dann entschieden, wir fahren zu VfR Aalen gegen SV Sandhausen. Das hatte uns noch gefehlt. Das war damals zweite Liga. Deswegen sind wir da hingefahren. Es sind sieben Stunden Regionalbahnanreise. Das gefällt mir natürlich auch. Mit Schnee. Normalerweise ist die Überkommerzialisierung des Fußballs ein Ausschlusskriterium, aber beim VfR Aalen wurde das so auf die Spitze getrieben, dass es schon wieder skurril war. Die Eckbälle wurden von der Jimbo Autowäsche präsentiert. Die Autowaschanlage wirbt mit einem Elefanten, der mit seinem Rüssel Autos sauberspritzt.

Was natürlich in der Realität nicht stattfindet…

Bei jedem Eckball wurde ein extrem lautes Elefantengeräusch abgespielt. So richtig alte kratzige Lautsprecher. Es waren echt viele Eckbälle.

Das ist natürlich schwierig mit der Lautstärke.

Ich fand das vergleichsweise unfassbar lustig. Das war echt die skurrilere Marketingaktion. Noch skurriler: Die Apotheke sponsort die Ansage der verletzten Spieler oder, was wir einmal bei Karlsruhe hatten, war: Die Aufstellung der Gästemannschaft wurde von der Trauerhilfe gesponsert. Das ist extremst makaber, aber auch möglichst skurril. Sowas bleibt natürlich in Erinnerung. Der ganze Ausflug war einfach ein Fiebertraum. Ich sehe selber, dass die Überkommerzialisierung problematisch ist. Aber wenn ich nicht den Verein betrachte, sondern nur diesen Tag, dann hat es mir unglaublich gut gefallen, weil es einfach lustig war. Für meinen Papa war es die Hölle. Das bleibt sehr gut in Erinnerung.

Gibt es etwas, dass du zum Abschluss sagen willst – zum Projekt vielleicht?

Ich denke es wird noch eine Weile so weitergehen. Und noch ein bisschen dauern. Ja, ich weiß noch nicht genau, ob ich meinen Verein jemals finden werde, und das wäre sogar ok. Normalerweise wäre ich sehr nervös, wenn ich nach zwölf Jahren, nach Beginn eines Projektes das Ziel immer noch nicht erreicht habe. Aber das ist hier irgendwie anders, weil ich so ein bisschen vielleicht auch Fan davon geworden bin einfach, einen Verein zu suchen.

Der Weg ist das Ziel.

Ja, so könnte man es sagen. Deswegen: Ich wäre nicht traurig, wenn wir gar keinen Verein finden und wenn wir doch einen finden, dann wäre es auch lustig. Und mich würde es nicht wundern, wenn ich in 30, 40 Jahren meinen Papa im Rollstuhl ins Stadion schiebe, in der vierten lettischen Liga. Das wäre auch eine Aussicht, mit der ich sehr gut leben könnte. Von daher wird es noch viele, viele Erlebnisse geben, von denen wir berichten können im Podcast und im Blog, in weiteren Büchern vielleicht. Das ist glaube ich eine unendliche Geschichte.

Das ist ein super schönes Schlusswort. Ich wünsche euch weiterhin gute Reisen und vielen Dank nochmal, dass du Teil unseres internationalen Fußballbuch-Projektteams bist!

Funfact in der Nachspielzeit

Nach unserem Interview gingen wir in Richtung Münchener Hauptbahnhof und sahen den Mannschaftsbus des BVB. Das passte thematisch natürlich super, um ein Bild zu machen. Da wollte Borussia Dortmund wohl einen Beitrag zum internationalen Fußballbuchprojekt leisten…?! 😉

Nicht nur das Fußballbuch reist, sondern auch die Fußballspielerinnen und Fußballspieler gemeinsam mit ihrem Staff. International. Auf dem Bild, das Jason nach unserem Gespräch von mir gemacht hat, seht ihr mich mit dem Buch vor dem Teambus von Borussia Dortmund. Das Bild, das das Cover darstellt, hat Felix Schneider gemalt, und das, das auf der Rückseite zu sehen ist, stammt von Johanna Busch. Beide haben diese Kunstwerke zu ihrer Schulzeit gemalt! 😊
Foto: Jason von Juterczenka

Fußballbuch-Update Nr. 10: Von Sabrina Flores zu Brianna Pinto

Liebe Fußballfans!

Unser Buch ist nun in North Carolina bei Brianna Pinto angekommen. Brianna ist Mittelfeldspielerin und hat schon einige internationale Erfahrungen gesammelt. Bereits im Alter von 12 Jahren war sie bei ihrem ersten US-Nationalteam-Camp dabei. 2016 nahm sie an der U17-Weltmeisterschaft in Jordanien und 2018 an der U20-Weltmeisterschaft in Frankreich teil.

Unser Interview entwickelte sich zu einem lockeren und sehr netten Gespräch über Briannas Geschichte, ihre Erfahrungen im College-Fußball und wir merkten wieder, wie klein die große Fußballwelt wirklich ist….

Lest es einfach selbst… 🙂 Viel Spaß!

Brianna Pintos Torjubel beim gegen New Jersey/New York Gotham FC. Foto: Andy Mead – USA TODAY Sports

Brianna, du hast das Fußballbuch von Sabrina Flores bekommen. Wie kam es dazu und warum hast du dich entschieden, an diesem „etwas verrückten“ Projekt teilzunehmen?

Das Projekt ist supercool. Ich finde es schön, dass so viele verschiedene Menschen an einem Projekt rund um den Fußball mitwirken. Sabrina hat mir das Buch überlassen und gesagt: „Hey, ich glaube, du hast eine wirklich interessante Geschichte auf deiner Reise durch den Profifußball erlebt, deshalb wollte ich dir dieses Buch geben, damit du hineinschreiben kannst.“

Ich habe mir all die anderen Geschichten angesehen und war mir sicher, dass ich einen Beitrag zu diesem Buch leisten wollte, weil ich es für eine wirklich schöne Sache halte. Das war das erstaunlichste Projekt, das ich je gesehen habe, und es gefällt mir.

Möchtest du ein wenig über deine Geschichte erzählen, die du in das Buch schreiben willst?

Mein Name ist Brianna Pinto und ich bin in Durham, North Carolina, aufgewachsen. Es war mein Lebenstraum für die University of North Carolina, Chapel Hill, zu spielen. Denn dort haben einige der besten Spielerinnen der Welt gespielt: wie Mia Hamm, Kristine Lilly und Cindy Parlow, die jetzt Präsidentin des US-Fußballverbands ist.

Es ist erstaunlich, denn eines der coolsten Dinge, die ich tun konnte, war, die US-Nationalmannschaft in Alter von 12 Jahren bis heute zu vertreten. Während meiner Zeit in der U20-Nationalmannschaft wurde ich als US-Jugendvertreterin für das vereinigte Kandidaturkomitee ausgewählt. Ich bin während der WM 2018 nach Russland gereist und habe zusammen mit Diego Lainez (Mexiko) und Alphonso Davies (Kanada) am 60. FIFA-Kongress teilgenommen, wo wir als Teil des vereinigten 2026-Komitees Reden darüber gehalten haben, warum die WM 2026 in Nordamerika ausgetragen werden sollte. Es war eine solch beeindruckende Erfahrung, weil wir vor der FIFA gesprochen haben, der Organisation, für die wir bereits damals gespielt haben. Es war schon immer mein Traum, als Erwachsene bei einer Weltmeisterschaft zu spielen, und ich hatte das Glück zu sehen, wie die FIFA tagtäglich arbeitet, den Präsidenten Gianni Infantino zu treffen, und zu erleben, dass viele Nationen weltweit die Bewerbung der Vereinigten Staaten für die Ausrichtung der Weltmeisterschaft in Nordamerika 2026 unterstützen. Es war eine so erfüllende Erfahrung. Und für mich als Frau und Afroamerikanerin war es wirklich beeindruckend, Vertreterin einer Männer-WM zu sein. Ich schwärme davon, wie cool es war. Als ob ich die Weltmeisterschaft nach Hause bringen würde… (Sie hat ein breites Lächeln auf dem Gesicht…) Das ist also die Geschichte, die ich erzählen möchte, weil ich mit zwei weltweiten Superstars im Rampenlicht stehen durfte. Es war einfach eine so erfüllende Erfahrung.

Eine großartige, wirklich großartige Geschichte, vielen Dank.

North Carolina Courage-Mittelfeldspielerin Brianna Pinto (oben Mitte) feiert ihr Tor gemeinsam mit ihren Mitspielerinnen im Spiel gegen den New Jersey/New York Gotham FC im Sahlen’s Stadium.
Foto: Andy Mead – USA TODAY Sports

Lass uns über dich selbst sprechen. Was magst du am meisten am Fußball? Du hast natürlich erzählt, dass du mit 12 Jahren in einem größeren Team angefangen hast. Also ging es zu Beginn nur um Freundschaften und Spaß, oder ging es auch darum, „Oh, ich will wirklich Fußballprofi werden“?

Ich komme aus einer Fußballfamilie. Als mein Vater aufgewachsen ist, hat er am College gespielt. Einer meiner größten Träume war es, die Welt zu bereisen, und ich denke, dass Fußball eine globale Sache ist, bei der man Menschen aus der ganzen Welt trifft. Man kann überall hinreisen und spielen, weil er auf der ganzen Welt gespielt wird. Mein Vater sagte: „Fußball ist ein Weg, das zu tun. Wenn du weiter gegen den Ball trittst und gut genug wirst, kannst du die USA vertreten und weiterreisen.“ Nicht nur das Reisen ist ein großer Teil dieser Erfahrung. Denn ich denke, was mich jetzt motiviert, ist, dass ich durch diesen Sport wunderbare Menschen wie dich kennenlerne. Und ich habe die unwahrscheinlichsten Freundschaften in meinem Leben geschlossen. Ich glaube, dass wir durch die Liebe zum Sport auf eine wirklich schöne Art und Weise miteinander konkurrieren können, und es macht so viel Spaß, Weltmeisterschaften zu sehen, und wie Menschen aus der ganzen Welt für ein Ereignis zusammenkommen. Zusammenfassend würde ich sagen, dass ich mit dem Fußballspielen angefangen habe, weil ich die Welt bereisen wollte, und weil ich es liebe an Wettkämpfen teilzunehmen und dabei lebenslange Freundschaften mit Menschen zu schließen.

In den Vereinigten Staaten spricht man von College-Teams. Vor elf Jahren fand in Deutschland die Weltmeisterschaft der Frauen statt. Ich war als Ehrenamtliche dabei. In Deutschland wird der Frauenfußball immer populärer, aber im Vergleich zum Männerfußball ist es ziemlich schwierig. Meinem Eindruck nach ist der Frauenfußball in den USA ziemlich beliebt oder bekannt. Wie sieht es denn im Moment aus? Arbeitest du neben dem Fußball oder studierst du oder wie funktioniert das? Und wenn du das System ändern könntest, was würdest du ändern?

Ich denke, das ist eine wunderbare Frage. Eines der coolen Dinge im College-Fußball war Titel IX. Das war eine Änderung, die in den 70er Jahren verabschiedet wurde. Sie ermöglichte es Frauen, in den Vereinigten Staaten Sport zu treiben. Und sie erhielten die gleiche finanzielle Unterstützung wie die Männerteams. Da Fußball, Feldhockey oder andere Frauensportarten im College-Sport keine Einnahmen generieren, erhalten wir Geld von der (American) Football-Mannschaft der Männer oder der Basketball-Mannschaft der Männer, damit wir existieren können.

Im Grunde genommen ermöglicht uns das, die schönsten Trikots zu tragen, auf die gleiche Weise zu reisen wie die Männerteams, die gleichen hochwertigen Hotels zu beziehen und dergleichen mehr. Das ist einfach ein gleichberechtigtes Spielfeld für die Männer- und Frauenteams. Außerdem ist man im College-Sport verpflichtet, gleichzeitig eine Ausbildung zu absolvieren, wobei es eine persönliche finanzielle Entlastung bedeutet, wenn man ein Vollstipendium erhält. Ich war also Vollstipendiatin, habe meine Ausbildung bezahlt bekommen und konnte auf einem wirklich hohen Niveau Fußball spielen. Als ich aufgewachsen bin, konnte ich den besten Mädchen beim College-Fußball zusehen. In den letzten zwei Jahrzehnten wurde das Niveau im Profifußball gut genug, um die dort vorhandenen Talente zu halten. Wir arbeiten immer noch daran, die ungleiche Bezahlung und andere systembedingte Probleme im professionellen Frauenfußball zu verkleinern.

Der Collegefußball wird von großen Fernsehsendern wie ESPN unterstützt. Wir haben eine gute Einschaltquote, weil er weit verbreitet ist. Er ist hier also sehr populär, und ich fand es toll, Teil einer so erfolgreichen Ära des Frauen-College-Sports zu sein. Ich habe bei UNC-Chapel Hill [Team der University of North Carolina; Anm. von LS] gespielt, in einer der größten College-Fußball-Dynastien des Landes. Wir haben 22 nationale Meisterschaften gewonnen. Das sind mit Abstand die meisten. Einer der Gründe, warum ich dort hingegangen bin, ist, dass ich lernen wollte, was man braucht, um Mitglied der US-Frauen-Nationalmannschaft zu werden, und weil wir dort so viele Spielerinnen haben, die für das Nationalteam der Vereinigten Staaten gespielt haben. Carolina verkörpert gewissermaßen die DNA, die man braucht, um die internationale Ebene zu erreichen.

Eines der Dinge, die ich ändern würde, ist, dass man in den letzten drei Jahren, als ich auf dem College war, kein Geld verdienen konnte. Nach dem Gesetz „Name, Image & Beliebtheit“ hatte die Schule die Werberechte, und es war nicht erlaubt, mit Dingen Geld zu verdienen, bei denen dein Gesicht oder deine Unterschrift verwendet wurde.

Aber im letzten Jahr wurden die Regeln geändert und studierende Athleten dürfen nun Geld verdienen. Man lebt im Grunde wie ein Profi und erhält gleichzeitig eine Ausbildung, und ich denke, das ist das Beste aus beiden Welten. Die Veränderung, die ich mir zu meiner Studienzeit gewünscht habe, ist also vor kurzem eingetreten, und sie verändert das Leben der studierenden Sportler auf so positive Weise. Was die Entwicklung des Fußballs angeht, so trainieren immer mehr Mädchen schon in jüngeren Jahren gemeinsam mit den Profis. Ich habe zum Beispiel mein letztes Jahr, in dem ich spielberechtigt war, nicht wahrgenommen, um Profifußballerin zu werden, weil ich bezahlt werden wollte. Ich spiele gegen die beste Konkurrenz, gegen internationale Superstars aus der ganzen Welt. Und ich war einfach bereit für etwas Neues. Die National Women’s Soccer League (NWSL) [nationale Frauenfußballliga in den USA; Anm. von LS] wird also immer nachhaltiger und ist bereit, alle Spielerinnen zu unterstützen. Immer mehr Mädchen wechseln in einem früheren Alter von der College-Liga zu den Profis, wie man es in Europa sieht. Das ist eine großartige Erfahrung, aber es ist definitiv etwas anderes.

Nun ein ganz anderes Thema. Du bist eine Schwarze und ich möchte dich fragen: Hast du jemals Erfahrungen mit Rassismus gemacht, denn ich denke, in deinem früheren Verein in New Jersey – ich habe Bilder auf Instagram gesehen und ich glaube, dass das kein Thema mehr ist? Gibt es verrückte Fans?

Weil ich denke, dass Frauenfußball nicht mit Männerfußball verglichen werden kann, da es nicht so sehr ein Thema ist: zum Beispiel schwul zu sein. In meinen Augen ist das für uns im Frauenfußball kein „Thema“. Wie sind denn deine Erfahrungen in den USA?

Mittelfeldspielerin Brianna Pinto (weißes Trikot) und Houston Dash -Verteidigerin Katie Naughton kämpfen in der zweiten Halbzeit im Texaner PNC Stadium um den Ball.
Foto: Maria Lysaker – USA TODAY Sports

Ich würde sagen, dass ich zwar viele Privilegien genieße, mir aber auch die Schwierigkeiten bewusst sind, mit denen viele schwarze Spielerinnen konfrontiert sind, wenn sie in den Vereinigten Staaten aufsteigen wollen. Zum Beispiel werden schwarze Spielerinnen von den Trainern oft nach ihren körperlichen Eigenschaften eingeteilt, was oft dazu führt, dass sie Flügelspieler oder Außenverteidiger werden, weil sie schnell sind. Es ist nicht üblich, dass schwarze Spieler im Mittelfeld spielen, und das ist meine Aufgabe. Ich glaube, ich bin eine der technisch versiertesten Spielerinnen auf dem Feld. Aber in den Vereinigten Staaten werden schwarze Spieler oft nur für ihre Schnelligkeit geschätzt. Ich denke, es ist schwierig, und das ist mir besonders im Profibereich aufgefallen, dass es eine Menge „movement for justice“ gibt, aber nicht unbedingt für Rassengerechtigkeit. Ich bin zum Beispiel eine große Befürworterin der LGBTQ+-Gemeinschaft, ich würde sie gerne auf jede erdenkliche Weise unterstützen. Meines Erachtens leistet die Liga hier gute Arbeit.

Ich würde jedoch gerne die gleichen Bemühungen für Schwarze sehen, die mit der Rassenungleichheit in den Vereinigten Staaten zu kämpfen haben. Ich habe das Gefühl, dass wir unsere schwarzen Spielerinnen nicht so unterstützen, wie wir es bei anderen Minderheiten tun. Dazu gehört auch, wie wir die Mittel verteilen und wie wir unsere Demonstrationen gestalten: Sind sie einheitlich? Stehen alle für die gleiche Sache ein? Und ich kann nicht mit Sicherheit sagen, dass dies durchgängig der Fall ist.

Dann würde ich gerne zu deiner Geschichte kommen. Ich denke, du hast in den letzten Jahren so viel erlebt, also wie hast du die Entscheidung getroffen, worüber du schreiben willst? Und du hast mir auch von einem Foto erzählt… Wie lange hat es gedauert, bis du dich entschieden hast, und was ist die Geschichte dahinter?

Also, es ist die Geschichte, wie ich zum 60. FIFA-Kongress kam. Der Grund dafür, dass ich als Vertreterin der US-Jugend für diese Position ausgewählt wurde, war: Ich habe eine Geschichte erzählt, in der es darum ging, im ersten Länderspiel der U19 gegen den Iran zu spielen. Wir spielten bei einem Turnier in China. Es war die erste internationale Erfahrung für die Iranerinnen. Ich glaube nicht, dass die Punktzahl ausgeglichen war, aber das Spiel war wichtiger als das.

Wir konnten Beziehungen zu den iranischen Mädchen aufbauen und sie nach dem Spiel auch abseits des Spielfelds als Menschen kennenlernen. Es war eine wirklich schöne Erfahrung, weil sie meine Mannschaftskameradinnen und mich daran erinnerten, wie viel Glück wir hatten, dass wir alle Mittel und Möglichkeiten hatten, auf höchstem Niveau zu spielen, vor allem in diesem Alter, in welchem dies für sie ihre erste Gelegenheit war. Das hat mich zum Nachdenken gebracht: Was können wir als gut ausgestattete Nationen tun, um den Ländern, die gerade erst mit dem Frauensport beginnen, mehr Chancengleichheit zu bieten?

Die Vereinigten Staaten und Deutschland sind zwei der Weltmächte im Frauenfußball. Damit sich der Sport auf der ganzen Welt entwickeln kann, müssen wir mehr tun: Unterstützen wir andere Nationen? Ich weiß, dass wir natürlich daran interessiert sind, dass unsere eigenen Länder gewinnen. Aber ich denke, dass alles, was wir tun können, um gleiche Bedingungen für alle zu schaffen, das Spiel in Zukunft viel besser machen wird.

Wie bin ich dazu gekommen, darüber zu schreiben? Ich meine, jeder kann über ein Spiel berichten, das er gewonnen hat, oder über den Gewinn einer Meisterschaft. Aber ich denke: Ich habe mich entschieden, diese Geschichte zu erzählen, weil sie auf den Punkt bringt, worum es beim Fußball geht. Denn so wurde ich für diese Position bei der FIFA-Veranstaltung ausgewählt, bei der wir uns die Gastgeberrechte für die Weltmeisterschaft sicherten. Es ging darum, dass Kulturen zusammenkommen und sich gegenseitig unterstützen. Das war eine großartige Sache, die innerhalb der FIFA passieren kann. Also wollte ich die Geschichte erzählen.

Wo hat das Turnier in China stattgefunden?

Es fand in Guangzhou statt.

Als wir uns weiter unterhielten, kamen wir darauf zu sprechen, dass Brianna kurz zuvor Lutz (Pfannenstiel; der auch einer der Autoren des Fußballbuches ist) getroffen hatte.

Ich habe ihn bei der Mac-Hermann-Veranstaltung getroffen. Ich war dort mit zwei anderen College-Spielern. Es war eine Veranstaltung zur Ehrung der drei besten Spieler im College-Fußball. Ihn in dem Buch zu sehen, war also wirklich einzigartig. (Sie blättert durch das Buch und zeigt mir ein Foto…) Dieses Bild ist mein Agent.

Nein, wirklich?! Oh mein Gott, ich muss das Urs erzählen, dem ehemaligen Schiedsrichter, der die Geschichte geschrieben hat und der die Geschichte liebt. Er war der Initiator dafür, dass diese Leute [Spieler aus den USA und aus dem Iran] für ein Bild zusammenkamen.

Ich habe tatsächlich ein Bild, das dem hier sehr ähnlich ist. Also, die Geschichte, von der ich erzählt habe, als wir gegen den Iran gespielt haben. Wir haben ein Foto wie dieses gemacht. Ich schicke es dir zu. Und ich kann es auch auf meine Seite kleben, wenn ich sie schreibe.

Wahnsinn!

(Sie zeigt mit dem Finger auf einen Mann auf dem Bild.) Er ging auch nach Carolina, an die University of North Carolina, Chapel Hill.

Und wie heißt er?

Eddie Pope. Und das ist Claudio Reyna (sie zeigt auf einen anderen Mann auf dem Bild), seine Frau hat für meinen Trainer in Carolina gespielt.

Oh, wow!

Ja, das ist wirklich einzigartig.

Das ist so cool! Das ist Fußball, so eine kleine Welt…

Die Welt ist klein! (wir lachen…)

So, die Welt ist wieder klein… 😊 Vielen Dank an Brianna, dass sie ein Teil unseres internationalen Fußballbuch-Teams ist!

Mal sehen, welche Station in der kleinen, weiten Fußballwelt das Buch als Nächstes ansteuert!

England 2013 – part II

12.8.2013

Bonjour à tous!

Maintenant, je suis dans le train EUROSTAR, irgendwo zwischen Bruxelles and Lille bzw. Londres, London. Wagen 17. Platz 18. Am Fenster. Check-In etc. war ganz spannend. Von wegen „Ich fahr mal eben nach England…“. Kontrollen wie auf einem Flughafen. Perso herzeigen, Ticket vorlegen, Trolli und Rucksack durch den Screen. Und: WELCOME TO BRITAIN! Bitte lächeln:-).

Wenige Minuten später…

Now, it’s 15:05 Uhr (englische Zeit), ich sitze im EUROSTAR und fahre gerade durch den EUROTUNNEL. Next to me, there’s a woman, born on the SouthCoast in England, living in Oxford. She gave me a few tipps for my trip. Her daughter is living in Liverpool… 🙂

So. I’m really looking forward to having a nice journey with good football-matches, great moments with people from all over the world and a beautiful landscape and wonderful experiences in Great Britain, above all in London and the Lake District and on the way between those two places. See you again, my lovely travelbook;-).

Einige Stunden später…

Dear reader!

…and WELCOME TO LONDON! Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll mit dem Schreiben. Da ich langsam müde werde: Kurzfassung. Die Check-In-Leute in Brüxelles (ja, das habe ich 2013 tatsächlich so geschrieben; Anm. von LS) waren cool drauf. Ob ich Japanisch spreche? No, just English and German and a little bit French. Die Antwort: „That’s more than I do“. Wir lachen.

Irgendwann saß ich dann drinnen. Im EUROSTAR nach London – St. Pancras International! Auf dem Weg. Lille. Eine nette ältere Dame steigt ein. Wir unterhalten uns gut. Sie hat in Oxford an der Uni gearbeitet. Hat Englisch-Spanisch-Wörterbücher verfasst. Wohnt immer noch in Oxford. Ist an der Südküste geboren und hat sich heute mit Freunden in Frankreich getroffen.

Calais. Bei den Schtis. Und ich dachte nur „Hä?“ (Diese Sätze können nur diejenigen von euch verstehen, die den Film gesehen haben…; Anm. von LS). Dann der berühmte Tunnel. Und: Arrival at 4 p.m. on the rollingstairs (nee, eigentlich war’s so ne Art Laufband ;-)) am Bahnhof. Zur tube. Ticket gekauft. Ausstieg am Upton Park. Welcome to… a new world! Ich wurde „erschlagen“. Eindrücke. JUST FEELIN‘ IT. Mit vielen Menschen gesprochen. Das Stadion im Blick. WEST HAM UNITED. That’s it.

And that’s… That’s…the hostel?! Yes, it is… Mehr dazu in den nächsten Morgen- oder Abendstunden tomorrow…

Lisa