Fußballbuch-Update Nr. 11: Von Brianna Pinto zu Anson Dorrance

Liebe Fußballfans,

…und wieder gibt es Neuigkeiten: Brianna Pinto hat sich entschieden, das Fußballbuch an Anson Dorrance weiterzugeben. Der Trainer, der mit seinem Team die erste Frauen-WM im Fußball (1991) gewonnen hat, hatte keine andere Wahl. Er musste sich darauf einlassen. Weshalb? Das könnt ihr selbst im Interview nachlesen…

Da Anson Dorrance im Fußball schon viel erlebt hat, wurde unser Gespräch immer länger. Seine Aussagen gaben mir Anlass zu immer mehr Fragen. Deshalb feiern wir heute eine Premiere: Das erste dreiteilige Interview auf meinem Blog folgt… Teil 1 heute, Teil 2 am 8.7.2022 und Teil 3 am 10.7.2022.

Viel Spaß beim Sammeln von Eindrücken!

Eure

Lisa Blue

Anson Dorrance, Trainer des Frauenteams der University of North Carolina, bei der Arbeit. Foto: Athletic Department, University of North Carolina

Herr Dorrance, als Erstes würde ich gerne wissen, warum Sie sich entschieden haben, am Fußballbuchprojekt mitzuwirken? Wie haben Sie reagiert, als Sie das Buch bekommen haben?

Eigentlich hatte ich gar keine große Wahl. Brianna Pinto hat es mir einfach mit einer Notiz auf den Schreibtisch gelegt. Ich war also nicht im Besitz des Buches. Ich war also nicht in der Lage, es abzulehnen. Ich mag Brianna sehr. Das Buch lag also da, und es sah sehr interessant aus, also habe ich mich darauf gestürzt.

Ehrlich gesagt dachte ich: „Oh mein Gott, was für eine Nervensäge?“ Ich brauche drei bis vier Stunden am Tag, um meine E-Mails zu bearbeiten. Meine Tage sind also sehr, sehr arbeitsreich. Ich spreche die ganze Zeit mit vielen Leuten, wie mit dir. Ich rede viel mit meinen Spielerinnen. Im Moment bringe ich meine Profispielerinnen in die Mannschaft. Sie wollen während dieses Transferfensters spielen.

Für mich war es also eine Sache nach der anderen. Mein erster Gedanke, als ich das Buch gesehen habe, war: „Oh mein Gott, noch mehr Arbeit, das ist ja langweilig“. Aber dann schlug ich es auf, schaute es an und meinte: „Was für ein interessantes Projekt“. Ich fand es also wirklich spannend. Als ich angefangen habe zu schreiben, bin ich irgendwie hineingekommen. Und was mich dazu brachte, war Rainer Maria Rilke. Weil ich so viel anders über das Spiel nachdachte als die meisten Leute, weil ich ein Philosoph bin. Für mich ist das eine andere Sichtweise. Ich denke, diese Perspektive, durch das außergewöhnliche Rilke-Gedicht „Der Schauende“ auf das Spiel zu blicken, ist eine wirklich interessante.

Rilke ist ein berühmter deutscher Dichter. Ich habe dieses Gedicht am Ende eingefügt, weil ich wirklich glaube, dass unser Spiel uns alle möglichen wertvollen Dinge lehren kann. Was wirklich interessant ist: Wir lernen in unserem Spiel nicht durch Erfolg. Wir lernen in unserem Spiel durch das Scheitern. Denn dann werden wir widerstandsfähiger. Wir wissen die Tatsache zu schätzen, dass wir durch Misserfolge wachsen. Habt also keine Angst vor dem Scheitern. Habt keine Angst vor Herausforderungen. Und was ich jetzt langsam sehe, was nicht gut ist, ist: Wir werden alle so zerbrechlich. Das ist der Punkt, an dem ich immer noch sehe, dass Sport einen Wert hat. Und sogar einen Wert im universitären Umfeld. Denn wir sind alle das, was man den Elfenbeinturm nennt. Der Elfenbeinturm sind all jene Professoren, die denken, dass dies eine absolute Verschwendung unserer Vereinigung ist: eine Sportmannschaft in Verbindung mit einer Universität zu haben. Das lenkt von der Mission ab. Und die Mission ist eine normale Mission. Ich stimme dem Auftrag der Akademie im Elfenbeinturm vollkommen zu. Es geht darum, unsere jungen Leute zu erziehen, ihren Horizont zu erweitern. Um sie produktiver zu machen. Ich schätze, ich habe eine praktischere Sicht auf den Wert der Leichtathletik. Denn ich glaube wirklich, dass ich die „Theorie des großen Mannes“ der Bildung voll und ganz unterstütze. Dass man lernen kann, ein großer Mann zu sein, indem man die großen Männer und natürlich auch Frauen unserer Kulturen studiert, um herauszufinden, wie wir unser eigenes Leben leben wollen. Für mich hat der Sport also einen großen Wert, weil er uns sehr praktische Dinge darüber lehrt, wie wir unser eigenes Leben führen können, und er ist von großem Nutzen. Und auch für die Akademie ist er von großem Wert, weil man dann belastbarer ist. Damit ist man gerüstet.

Er lehrt uns auch den Respekt und die sozialen Aspekte, Freundschaften, das sich gegenseitige Helfen.

Ja. Und das sind Themen, die in der Akademie oder im Elfenbeinturm im akademischen Umfeld nicht wirklich direkt angesprochen werden. Werden sie denn direkt angesprochen? Ja, natürlich. Wenn man Shakespeare liest, lernt man auch etwas über Beziehungen. Und man erhält eine Ausbildung auf so viele verschiedene positive Arten. Aber ich denke, Sport hat auch einen Wert. Für mich haben also all diese verschiedenen Dinge einen Wert. Und was mir an dem Buch wirklich Spaß macht, ist, dass ich meinen kleinen Einblick in den Wert der Leichtathletik geben kann. Und ich habe meine kleine Einführung in das gegeben, was die Akademie zu schätzen wüsste, nämlich das Studium brillanter Schriftsteller wie Rilke, die einen außergewöhnlichen und kraftvollen unschätzbaren Wert in sich tragen, und wie wir auf die außergewöhnlichste Weise in der Welt aufwachsen können.

Was ich an dem Rilke-Gedicht „Der Schauende“ so liebe, ist: Er spricht über die Art, wie man wächst. Und die Art, wie man wächst, besteht darin, dass man von immer größeren Wesen besiegt wird. Meiner Meinung nach gibt es einen großen Zusammenhang zwischen dem Kampf, zu lernen, wie man das Spiel spielt, und den Herausforderungen, das Spiel zu gewinnen. Und im Grunde auch mit dem echten Leben. Also habe ich ein Gedicht geteilt, das ich absolut liebe, das meiner Meinung nach unser Spiel einfängt. Ich denke, dass unser Spiel einen Wert hat, weil es uns etwas über das Leben lehrt, und ich finde, dass unser Spiel so viel Ähnlichkeit mit der Lebenserfahrung selbst hat. Deshalb habe ich dieses Gedicht ausgewählt.

Perfekt. Ich bin nur ein bisschen überrascht, dass Sie Rainer Maria Rilke kennen. Er ist in Deutschland ziemlich berühmt, aber ich wusste nicht, dass er auch in den USA so bekannt ist.

Du solltest dieses Gedicht lesen, weil es sehr kraftvoll ist. Du wirst sehen, warum ich dieses Gedicht als Metapher für den Fußball ausgewählt habe. Ich denke, wenn du es gelesen hast, wirst du beeindruckt sein, weshalb ich es ausgewählt habe.

Danke, das werde ich machen. Das führt mich zur nächsten Frage. Was mögen Sie am meisten am Fußball? Ist es das Spiel selbst oder ist es das Zusammenkommen mit den Menschen, die Kommunikation mit ihnen? Die Teamarbeit, oder sind es die internationalen Turniere? Oder ist es das Kennenlernen anderer Kulturen?

Meine Liebe zu diesem Spiel hat sich mit der Zeit entwickelt. Als ich jung war, war es natürlich der Ball selbst, den ich liebte. Deshalb denke ich, dass man mit der Liebe zum Ball und der Liebe zum Spiel beginnt. Abgesehen davon, dass man das Spiel spielt, spielt man mit seinen Freunden. Es gibt also sicherlich einen sozialen Aspekt, der das Spiel einzigartig macht. Aber es ist auch das Fühlen des Balls am Fuß, die Befriedigung, etwas zu erreichen, was sehr schwierig ist, denn etwas mit den Füßen zu tun, ist eine wunderbare Herausforderung.

Ich denke, am Anfang steht die Liebe zum Ball, die Liebe zum Spiel, die Liebe zum Spiel mit Freunden. Und ich bin ein Weltbürger. Ich bin im Ausland geboren und aufgewachsen. Was man zu schätzen lernt, und ich als Amerikaner sicherlich auch, ist: Das ist das Spiel der Welt. Ich bin in Bombay, Indien, geboren. Als ich drei Jahre alt war, zogen wir nach Kalkutta, wo ich aufgewachsen bin. Von dort nach Kenia, von Nairobi, Kenia, nach Addis Abeba, Äthiopien, dann nach Singapur, Malaysia und nach Brüssel, Belgien. Während ich in Brüssel war, wurde ich auf ein Schweizer Internat in Freiburg in der Schweiz geschickt. Für mich ist das also mein Leben. Ich bin ein Bürger dieser Welt. Und natürlich: Was ist das Spiel der Welt? Fußball ist das Spiel der Welt. Als ich anfing, mich für Fußball zu interessieren, war es das Spiel, das ich an der University of North Carolina auf College-Ebene spielen konnte.

Ich liebe alle Sportarten. Die Sportart, in der ich am besten war, um auf College-Ebene zu spielen, war Fußball. Also fing ich mit Fußball an und liebte es einfach. Ich liebte den Wettbewerb. Ich liebte die Herausforderung. Und dann hat mich meine Liebe zum Spiel langsam aber sicher dazu gebracht, das Spiel zu organisieren, sodass ich eine führende Rolle im Bundesstaat North Carolina übernahm und versuchte, den US-Fußball mit den Ligen in North Carolina zu verbinden. Als ich dann Nationaltrainer der US-Frauen wurde, wurde ich zu einer nationalen Führungspersönlichkeit, die den Frauenfußball förderte. Denn als ich bei der UNC angestellt wurde, wurde ich eingestellt, um die Spieler zu trainieren, mit denen ich zusammen gespielt habe. Ich war also sehr jung. Aber mein Ziel war es nicht, Fußballtrainer zu werden. Ich wollte Anwalt werden, weil mein Vater seine eigene Ölfirma gründete und er wollte, dass ich sein Firmenanwalt werde. Ich liebte meinen Vater, ich war ein pflichtbewusster Sohn. Ich habe also Jura studiert, weil mein Vater das so wollte. Und der Witz in der Familie lautete damals: Wenn ich sein Firmenanwalt würde, würde ich wenigstens nicht die Dreistigkeit besitzen, mein eigenes Vermögen zu stehlen. Das war der Familienhumor. Dass ich der Familie und dem Unternehmen dienen würde und nicht – du weißt schon – Geld aus dem Unternehmen stehlen und es in meine eigene Tasche stecken würde.

Dann habe ich Jura studiert und ich habe es absolut gehasst. Während des Studiums trainierte ich in Teilzeit die Männer hier an der UNC, weil mein Vorgänger in den Ruhestand gegangen ist und mich dem Sportdirektor empfohlen hatte. Die meisten Leute schließen ihr Jurastudium hier in drei Jahren ab. Ich brauchte bis ins vierte Jahr, weil ich ein Semester nahm, um die Männer hier zu trainieren. Die Teilzeitstelle bei den Männern wurde dann in eine Vollzeitstelle umgewandelt, weil man mir auch ein Frauenteam anvertraute.

Ich trainierte also die Männer und die Frauen UND studierte gleichzeitig Jura. Ich habe jede Nacht vier bis sechs Stunden Schlaf bekommen. Das ist nicht genug für mich. Und so kam ich eines Tages nach Hause und meine arme Frau, die dachte, sie würde sich in einer Villa am Mittelmeer zur Ruhe setzen und mit einem Mann verheiratet sein, der eine Ölgesellschaft leitete, war nun mit einem Fußballtrainer verheiratet. Du kannst dir die unglaubliche Tragödie vorstellen, die ich mit nach Hause brachte, als ich ihr sagte, dass ich das Jurastudium aufgeben würde. Aber ganz ehrlich: Sie wusste, dass ich den Fußball liebe, und sie wollte, dass ich glücklich bin. Sie hatte also kein Problem damit. Der Einzige, der ein Problem damit hatte, war mein Vater, der offensichtlich enttäuscht war, weil er wollte, dass ich mit ihm zusammenarbeite und das Ölimperium der Familie Dorrance aufbaue. Aber der Fußball und das Coaching haben mir zu viel Spaß gemacht, und dann habe ich zehn Jahre lang die Männer und Frauen trainiert. Dazu gehörte auch, dass ich 1986 zum Nationaltrainer der Frauen ernannt wurde. Als ich eingestellt wurde, waren wir eine neue Nation im internationalen Fußball. Als ich eingestellt wurde, hatten wir noch nie ein Spiel in einem internationalen Wettbewerb gewonnen. Fünf Jahre später waren wir Weltmeister*in. Darauf bin ich natürlich sehr stolz, denn wir haben die Welt in ihrem eigenen Spiel geschlagen. Es ist nicht unser Spiel. Es ist dein Spiel, es ist das Spiel der Welt. Und wir waren tatsächlich Weltmeister*in.

Der Beginn des Pressings im Fußball…

Mein Lieblingsmoment bei der Weltmeisterschaft 1991 war der Sieg gegen Deutschland. Denn die Deutschen hatten eine hervorragende Mannschaft, und der Trainer der Mannschaft war der Trainer, der die Trainer in der Männer-Bundesliga ausgebildet hat. Dieser Mann war also nicht dafür bekannt, Frauen zu trainieren. Er war berühmt dafür, Männer zu trainieren, die auf der höchsten Ebene des deutschen Fußballs trainierten. Sein Name war Gero Bisanz. Wir haben ihn mit 4:2 geschlagen, und das war ihm sehr peinlich. Und zu seiner Rechten saß Tina Theune [damals Theune-Meyer, Anm. von LS], seine Assistentin. Im Grunde hat er der Welt und der Presse erzählt, dass wir geschummelt haben. Und wie haben wir geschummelt? Nun, wir haben gepresst. Und damals hat niemand gepresst. Alle spielten ein sehr klassisches und formelles 4-4-2. Es gab eine niedrige Konfrontationslinie, bei der man die andere Mannschaft im Defensivdrittel einen Raum schaffen ließ, indem man den Ball nach hinten spielte und dann einen Ball ins Mittelfeld spielte, um einen Verteidiger ins Mittelfeld zu schicken, der sich um den Ball herum aufbaute, und dann einen weiteren Ball nach vorne spielte. Und natürlich liefen wir in sie hinein. Wir haben die andere Mannschaft an der Gurgel gepackt und ihnen die Luft abgedrückt. Wenn die Deutschen den Ball gewonnen haben, haben wir ihnen keine Plattform gegeben, von der aus sie spielen konnten. Wir haben hoch gepresst.

In der Pressekonferenz behauptete er, dass dies eine Form von Betrug sei. Und natürlich presst heute jeder. Aber damals waren wir damit einzigartig. Weil niemand presste. Wir waren die einzige Mannschaft auf der Welt, die gepresst hat. Was dann wirklich schön war, war, dass Tina Theune, die eine sehr anmutige und wunderbare Frau war, zu mir kam, und sich für Geros Bemerkungen in der Pressekonferenz entschuldigte, nachdem sie von Gero wegen Betrugs beschimpft worden war – was wir natürlich nicht getan hatten. Sie sagte im Grunde, dass unser Team großartig gewesen sei und wir den Sieg verdient gehabt hätten. Und das war nur ein weiterer Beweis für meinen Respekt vor ihr, die schließlich natürlich Deutschland trainiert und hervorragende Arbeit geleistet hat. Ich habe also großen Respekt vor Tina. Sie hat mir eine Menge über das Spiel beigebracht. Sie hatte mich zu einem Lehrgang in Kanada eingeladen, und ich war dabei. Ich hörte mir ihre Rede an, und viele ihrer Ideen habe ich von ihr übernommen und in mein College-Programm und auch in die US-Nationalmannschaft einfließen lassen.

Als ich nach Kanada gebracht wurde, um Tina zuzuhören, hatte Deutschland einen Feldhockeytrainer eingestellt, um das deutsche Feldhockey zu verändern. Und was dieser Trainer umgesetzt hat, was zu dieser Zeit revolutionär war: die alte traditionelle Idee für die Spielerentwicklung, nämlich die maximale Wiederholung.

Das heißt, man hat diese anstrengenden drei bis dreieinhalb Stunden Training. Die Idee dahinter war natürlich: Je öfter du den Ball berührst, oder im Feldhockey, je öfter du den Ball triffst, desto besser wirst du werden. Den Ball zu berühren und zu treffen ist alles. Und dieser deutsche Feldhockeytrainer hat das deutsche Feldhockey mit diesen revolutionären Ideen aus dem Nichts an die Weltspitze geführt. Und was waren diese revolutionären Ideen? Sie lauteten, dass das Training maximal anderthalb Stunden dauern sollte, und auch wenn man nicht so viele Wiederholungen wie bei einem drei-, dreieinhalb- oder vierstündigen Training macht, so gewinnt man doch eine unglaubliche Begeisterung für das Spiel, und man kommt ausgeruht, gestärkt und spielfreudig zum Training und verliebt sich in das Spiel. Und mit diesem Enthusiasmus kommt man am nächsten Tag mit der gleichen Leidenschaft zurück, um das Spiel wieder zu spielen, mit dem Sprint und so weiter und so fort. Und natürlich hat mein Training damals zwei oder zweieinhalb Stunden gedauert, und ich dachte, das ist verrückt, als ich Tina über diesen deutschen Feldhockeytrainer zuhörte, der nicht nur das deutsche Feldhockey revolutioniert hat. Das hat dann auch der Deutsche Fußball-Bund als Trainerprinzip übernommen. Ich habe diese Idee von Tina geklaut, bin zurück in die Vereinigten Staaten zu meiner College-Mannschaft gekommen und plötzlich ging ich sehr nervös von diesen zweieinhalb Trainingsstunden zu eineinhalb Stunden über, weil ich dachte, ich würde meine Spieler ruinieren. Aber ich hatte Vertrauen in das, was Tina mir sagte, und völlig überraschend hatte sie absolut Recht.

Wir kamen mit mehr Energie zum Training, wir waren aggressiver im Training, und all diese Dinge sind, wie jeder Trainer sagen wird, entscheidend für die Entwicklung der Spielerinnen. Ich habe also eine Menge von ihr gelernt. Und ich bin froh, dass ich das in dieser Form mitteilen kann, denn ich bewundere sie sehr für das, was sie mir gesagt hat. Aber auch, wie gnädig sie bei der Weltmeisterschaft 1991 war, als sie mir diese Lektionen beibrachte. Sie hat es mir nicht nach ’91 beigebracht. Sie hat es mir vor ’91 beigebracht, also vielleicht in den Jahren ’87, ’88, ’89, und so schulde ich ihr einfach eine wunderbare Tat für ihre Bereitschaft zu teilen, wie viel sie vom Feldhockey gelernt haben.

Der Wettbewerbskessel und die kritischen Säulen

Das ist eine tolle Geschichte. Sie hatten also z. B. Einflüsse aus Deutschland. Was würden Sie jungen Menschen empfehlen, die unser Interview lesen und Trainer*in werden wollen? Was können sie tun, um ein guter Coach zu werden?

Nun, wenn du dir mein Programm ansiehst… Ich spreche von drei Säulen, die in meinem Programm, aber auch in den Vereinigten Staaten den Unterschied ausmachen. Die erste Säule, die wir sehr früh etablieren, heißt „Competitive Cauldron“. Und das hat viel mit Druck zu tun. Es handelt sich um ein sehr kampfbetontes Training, bei dem alles aufgezeichnet wird. Bei jedem einzelnen Aspekt der Trainingsumgebung gibt es einen Gewinner oder einen Verlierer. Wenn wir, sagen wir, ein Trainingsraster mit 30 Spielerinnen haben und vier davon sind Torhüterinnen, dann haben wir einen Wettbewerb zwischen den 26 Feldspielerinnen, um in 28 verschiedenen Wettbewerbskategorien die Beste zu sein. Und einige dieser Wettbewerbskategorien sind Kategorien, die jeder verstehen würde. Zum Beispiel Schnelligkeit. Mit Laser-Zeitmessern stellen wir die Mannschaft auf und sie sprintet, damit wir wissen, wer unsere schnellste und wer unsere langsamste Spielerin ist. Wir haben auch Laser-Zeitmesser in 10 und 30 Metern Entfernung vom Start. Beim Sprint über 30 Meter werden also zwei Aspekte gemessen. Der eine ist die Beschleunigung, also die Zeit, die man braucht, um die 10-Meter-Laser zu treffen. Wir messen also deine Beschleunigung, wir messen deine Geschwindigkeit. Wir messen deine Sprunghöhe, wir messen deine Beweglichkeit. Alle Feldspielerinnen werden auf einer Skala von 1 bis 26 eingestuft. Die Torhüterinnen machen dasselbe, aber ihr Programm ist natürlich anders als das der Feldspielerinnen. Die Torwartinnen wetteifern also auf einer Skala von 1 bis 4: Vielleicht nach der Entfernung des Dropkicks, des Abstoßes, der des Torschusses oder der Entfernung, wie weit sie den Ball werfen können. Sie wetteifern also in ähnlichen Dingen. Und bei den Feldspielerinnen werden auch technische Aspekte gefordert: Wie weit sie den Ball schlagen können, wie weit sie einen Ball köpfen können. Wir haben also all diese verschiedenen technischen Aufgaben. Da Baseball in den Vereinigten Staaten ein so beliebtes Spiel ist, kennt jeder von uns Radarpistolen. Bei einer Radarpistole steht ein Trainer hinter dem Fänger beim Baseball. Und der Pitcher versucht, den Ball so schnell wie möglich zum Fänger zu werfen. Das Radargerät misst, wie schnell sich der Ball bewegt. Die besten Pitcher in Amerika werfen den Ball mit 95 bis 100 Meilen pro Stunde. Die meisten Pitcher verdienen Millionen von Dollar in der Major League Baseball, und die Pitcher, die nur 70 bis 80 Meilen pro Stunde werfen, enden natürlich als Jugend-Baseballtrainer. Sie haben es nie geschafft.

Wir messen also die Stärke eines Strikes. Unser Trainer sitzt also hinter dem Tor, und die Spielerinnen haben vier Mal die Gelegenheit, den Ball so hart wie möglich zu schlagen. Sie erhalten ein Maßzahl, wie hart sie den Ball getroffen haben. Wir erhalten eine Maßzahl für ihren durchschnittlichen Treffer. Eine Sache, die ich im Frauenfußball gelernt habe: Ohne überhaupt zu wissen, wer die Anführerin des Frauenteams ist, könnte ich das Team aufstellen und den Ball ins Tor schießen lassen, während ich mit der Radarpistole dahinter stehe. Und ich werde dir fast der Reihe nach sagen, wer die führenden Torschützinnen sind. Denn im Frauenfußball entscheidet die Kraft und natürlich die Genauigkeit, mit der man den Ball treffen kann, darüber, ob man Torschützenkönigin wird oder nicht. Bei den Männern spielt die Kraft sicherlich eine Rolle. Bei den Männern ist die Treffsicherheit sogar noch wichtiger. Aber bei den Frauen übertrifft die Kraft die Genauigkeit. Mit der Radarpistole kann man also feststellen, wer die besten Torschützinnen sind.

Wir haben auch Turniere. Der Prozentsatz an gewonnenen und verlorenen Turnieren ist ein Faktor, und all diese verschiedenen Elemente fließen in den „Competitive Cauldron“ ein. Wir schaffen also ein unglaubliches Trainingsumfeld. Wir haben auch fünf verschiedene Eins-gegen-Eins-Ranglisten, in denen man gegen jede Spielerin des Teams antritt, um zu sehen, wer – wie wir es nennen – das „Alpha“ ist. Wer ist die beste Eins-gegen-Eins-Spielerin?

Und jetzt sehen wir alle Spielerinnen. Die Verteidigerinnen zusammen mit den Angreiferinnen. Denn eine Verteidigerin kann oft gewinnen, weil sie die Angreiferin zwar nicht so gut vom Dribbling abhalten kann wie die Angreiferin, dafür aber sehr konsequent ist. Manchmal verliert eine gute Angreiferin gegen eine gute Verteidigerin. Denn die großen Angreifer – und es gibt kein besseres Beispiel als „The Man Watching“ – der deutsche Trainer, der versuchte, Cristiano Ronaldo bei Manchester United zum Verteidigen zu erziehen. Denn das Letzte, was Cristiano Ronaldo jemals tun will, ist, zu verteidigen. Er will seine ganze Energie für den Angriff aufsparen, und jetzt kam dieser deutsche Trainer und verlangte von Cristiano, dass er verteidigt, was natürlich lächerlich ist. Denn dieser Mann hat Millionen mit seiner Fähigkeit verdient, Tore zu schießen und Spieler aus dem Dribbling heraus zu schlagen. Da das Pressing jetzt ein so wichtiger Faktor für den Erfolg auf höherem Niveau ist, wurde der arme Cristiano gebeten, zu verteidigen. Es reichte also nicht mehr aus, dass er mit perfektem Haar und perfektem Körperbau gut aussieht, jetzt musste er auch noch verteidigen.

Wir haben also all diese verschiedenen Elemente, die erforderlich sind, um im Grunde genommen konkurrenzfähig zu sein. Du weißt also, wo du stehst. Wir haben 28 verschiedene Kategorien. Wir haben einen Algorithmus, denn wir haben x Faktoren, die mit den 28 Wettbewerbselementen des Kessels verbunden sind. Es gibt einen Algorithmus, der am Ende der Saison die beste Spielerin im Training ermittelt. Und natürlich spiegelt diese beste Spielerin fast perfekt die beste Spielerin des Teams wider. Denn die Mädels, die im Training am härtesten arbeiten, sind auch die besten Spielerinnen. Und diejenigen, die am meisten gewinnen, spielen am härtesten und so weiter und so fort. Das ist also eine sehr wichtige Säule.

Eine weitere wichtige Säule, über die jetzt viele Trainer sprechen und die auf professioneller Ebene immer mehr zum Bestandteil des Dialogs wird, ist der Charakter der Spielerinnen. Wenn sie über den Charakter einer Spielerin sprechen, geht es natürlich oft darum, dass er die Mannschaft und ihre Ziele ohne Beanstandung unterstützt. Es gibt nichts Schlimmeres, und übrigens ist das Fernsehen von diesem Drama so begeistert – einer der Lieblingsmomente des Fernsehens bei der Übertragung eines Fußballspiels ist sicherlich, wenn ein Tor fällt oder eine rote Karte gezeigt wird. Oder wenn es ein schweres Foul gibt oder wenn es eine Gelegenheit gibt, zu sehen, ob dieses Tor ein Abseitstor ist oder nicht, oder ob es ein Elfmeter ist oder nicht. Ein weiterer beliebter Moment für das Fernsehen ist, wenn eine Spielerin ausgewechselt wird. Und warum ist dies ein beliebter Moment für das Fernsehen? Weil die Kamera der Spielerin vom Spielfeld folgt, wenn sie ausgewechselt wurde. Warum macht die Fernsehkamera das? Weil alle Welt neugierig darauf ist, zu sehen, wie wütend die Spielerin auf den Trainer ist, weil er sie aus dem Spiel genommen hat.

Wenn Trainer über den Charakter und die Belastbarkeit einer Spielerin sprechen, verlässt diese das Feld anmutig für eine Ersatzspielerin. Und ich schaue mir das an, wie alle anderen auch, weil es menschlich und dramatisch ist. Aber der Trainer geht natürlich auf die Spielerin zu, um ihm für die gespielten Minuten zu danken. Und man kann die Spielerinnen sehen, die absolut sauer sind. Sie meiden den Trainer, meiden die Hand des Trainers, meiden die Berührung des Trainers. Und dann folgt die Kamera der Spielerin weiter bis zur Bank. Die Spielerin spricht mit ihren Teamkameradinnen: „Ich kann nicht glauben, dass ich ausgewechselt wurde. Wir sehen das menschliche Drama der unglaublich egoistischen Spielerin, die keinen persönlichen Charakter hat, der die Mannschaft in der Mission egal ist, der es nur um sich selbst geht und darum, dass sie vom Trainer nicht respektiert und schlecht behandelt wurde und blablablablabla… Das ist eine ekelhafte und kindische Art zu reagieren.

Die zweite wichtige Säule ist also für uns: Wirst du von Grund auf geschätzt? Das sind Grundsätze, die wir erwarten, dass sie gelebt werden. Und das sind nicht nur Verhaltensweisen auf dem Fußballplatz. Es geht darum, wer du bist. Aber wer du bist, bestimmt auch die Art und Weise, wie du auf Widrigkeiten reagierst. Die Art und Weise, wie du den Trainer, dessen einzige Aufgabe es ist, zu gewinnen, höflich umarmen oder zurückweisen kannst. Und Ihre einzige Aufgabe als Mensch ist es, ehrlich gesagt, mit all diesen schwierigen Umständen und Situationen umzugehen. Das Wichtigste ist also meiner Meinung nach diese Charaktereigenschaft. Alle unsere Mädchen lernen jedes Zitat der dreizehn Grundwerte auswendig. Sie müssen in der Lage sein, sie öffentlich zu rezitieren. Jedes Mal, wenn ich mich mit ihnen treffe – und ich treffe mich dreimal im Jahr offiziell mit ihnen – müssen sie sie mir vortragen, weil sie sich auf die Rezitation ihrer Grundwerte geeinigt haben. Aber die Spielerinnen bewerten sich auch alle gegenseitig auf einer Fünf-Punkte-Skala, wie gut sie diese Grundwerte leben.

Jede Mannschaftskameradin lebt diese Grundwerte. Die wichtigste Auszeichnung ist nicht der MVP [Most Valuable Player Award; Anm. von LS]. Es ist der Kelly-Muldoon-Preis für Charakter.

Für mich ist das also sehr, sehr wichtig. Und wenn ein Mädchen das Grundwertsystem nicht unterstützt und es nicht lebt, versuchen wir, sie zu einem Wechsel zu bewegen, wenn sie ein Stipendium hat. Wenn sie kein Stipendium haben, versuchen wir, sie zum Austritt zu bewegen. Denn sie gehören eindeutig nicht in unser Team. Denn das ist der richtige Weg. Das ist also die zweite wichtige Säule.

Der dritte Punkt ist eine meiner Hauptaufgaben: die persönliche Erzählung einer jeden auf die Wahrheit zu bringen. Wenn eine Spielerin in einem Profispiel das Feld verlässt, ist das eine Respektlosigkeit gegenüber dem Trainer. Die persönliche Erzählung dieser Spielerin entspricht nicht der Wahrheit. Es gibt nämlich einen Grund, warum sie vom Platz gestellt wurde.

Entweder verliert sie Energie – ist also nicht fit genug – oder sie schüttelt die Verantwortung ab. Oder es gibt eine taktische Änderung, weil die Mannschaft in Rückstand geraten ist, und deshalb wurde eine Verteidigerin aus-, und eine Offensivspielerin eingewechselt, und diese Spielerin hat eine persönliche Geschichte, welche besagt: „Nein, es geht nicht um die Mannschaft. Es geht um mich.“ Die dritte wichtige Säule ist also, dass ich die persönliche Geschichte jeder Spielerin so schnell wie möglich der Wahrheit näher bringe. Denn jede Spielerin kommt mit ihrer persönlichen Geschichte in unser Umfeld. Und nur sehr wenige Spielerinnen haben eine Erzählung, die der Wahrheit entspricht.

Und jetzt kommt ein Klischee, das ich von Nick Saban geklaut habe, der ein berühmter American-Football-Trainer an der Universität von Alabama ist. Und kein Fußballtrainer. Das ist die Version aus dem American Football. Seine Aussage lautet: Durchschnittliche Spieler wollen in Ruhe gelassen werden. Gute Spieler wollen gecoacht werden. Großartige Spieler wollen die Wahrheit wissen. Meine Aufgabe ist es also, zunächst einmal davon auszugehen, dass jede eine großartige Spielerin ist oder zumindest sein möchte. Und dann versuche ich, ihnen die Wahrheit zu vermitteln. Und während du versuchst, diesen Spielerinnen die Wahrheit zu vermitteln, kannst du selbst an ihrem Verhalten erkennen, ob sie durchschnittliche oder gute Spielerinnen sind oder nicht. Denn die durchschnittliche Spielerinnen wollen keine Kritik hören. Sie wollen einfach in Ruhe gelassen werden. Die guten Spielerinnen, ja, die wollen trainiert werden, aber sie wollen nicht wirklich die Wahrheit hören. Sie wollen, dass man sie sozusagen mit der alten Psychologie umgibt, mit der Methodik von guten Kommentaren, Kritik, guten Kommentaren. Im Grunde ist die Kritik also von Positivem umgeben. So kann dieser arme, zerbrechliche Mensch die Trainer-Spielerinnen-Konferenz mit intaktem Selbstwertgefühl verlassen. Aber die wirklich großen Spielerinnen kümmern sich nicht um all das. Sie wollen mutig werden. Sie wollen wissen, woran sie sofort arbeiten müssen. Eine der besten Spielerinnen, die ich je trainiert habe, ist eine Frau namens Michelle Akers, die eine außergewöhnliche Spielerin der Vereinigten Staaten war. Die meisten Leute sind der Meinung, dass sie weltweit die beste Spielerin aller Zeiten und aller Kulturen ist. Sie war eine Spielerin ohne Schwächen. Sie war eine der besten Kopfballspielerinnen der Welt. Sie konnte mit dem linken Fuß treffen. Sie konnte mit dem rechten Fuß ein Tor erzielen. Sie konnte an dir vorbeilaufen. Sie war stark genug, um sich aufzustellen. Sie war brillant am Ball und konnte auf jeder Position spielen: Man konnte sie die Neun spielen lassen, man konnte die Zehn spielen lassen, man konnte sie die Fünf spielen lassen, man konnte sie überall spielen lassen.

Und sie war auf jeder Position genauso gut. Sie wäre die beste der Welt auf dieser Position. Und was interessant war, als ich sie trainierte: Jedes einzelne Mal, wenn ich mich mit ihr traf, wollte sie nur Kritik bekommen. Sie schob meine Komplimente schnell beiseite, um das zu bekommen, wofür sie da war. Sie wollte, dass ich ihr sage, was sie tun muss, um die beste Spielerin der Welt zu werden. Es war also wunderbar, sie zu coachen. Sie und ich stehen uns immer noch sehr, sehr nahe, und das gefällt mir. Ich musste mir keine Gedanken darüber machen, was ich zu ihr sagen würde. So viele Spielerinnen sind so zerbrechlich. Man kann nicht wirklich etwas zu ihnen sagen. Sie sind so zerbrechlich, und wenn man das erwähnt, ist ihr Selbstvertrauen auf einmal erschüttert. Wir hatten Spielerinnen, die ihrer Mutter sagten, dass sie so schlecht spielen würden, weil ich sie kritisiert habe. Und das habe ihr Selbstvertrauen zerstört. Ich bekam dann immer diese SMS von einer Mutter, wie ich ihre Tochter zerstört hätte. Wie habe ich ihre Tochter zerstört? Ich hätte ihre Tochter zerstört, indem ich sie trainiert habe. Was ist also die Aufgabe eines Coaches? Unsere Hauptaufgabe ist es, jede Spielerin zur Verantwortung zu ziehen.

Und doch gibt es einige, die aus einem so zerbrechlichen Umfeld kommen, mit Eltern, die nichts anderes getan haben, als sie mit Lob zu überhäufen. Die Kritik erschüttert sie. Das ist ziemlich schwierig. Sie finden heraus, dass sie nicht Gottes Geschenk für dieses Spiel sind. Und doch werden Sie die Kraft haben, das zu überleben.

Und zu reflektieren und damit umzugehen.

Ja, genau. Die meisten der drei Hauptsäulen – der Wettbewerbskessel, die Grundwerte, der Versuch, die persönliche Geschichte eines jeden zur Wahrheit zu bringen – wahrscheinlich sind das die drei wichtigsten Aspekte dessen, was wir hier an der University of North Carolina tun. Wenn man sich das US-Team anschaut, dann ist es natürlich das, was wir ihnen damals wie heute eingeimpft haben, was die Vereinigten Staaten auszeichnet: unsere Fähigkeit zu konkurrieren. Denn im Moment sind die Deutschen taktisch wahrscheinlich fortschrittlicher als die Niederländerinnen, als die Französinnen und wahrscheinlich auch die Engländerinnen. Die Französinnen und die Japanerinnen sind taktisch besser. Die Französinnen sind sportlich sicherlich genauso gut wie die Vereinigten Staaten. Warum spielen die Vereinigten Staaten also immer noch auf höchstem Niveau?

Nun, es ist unsere Fähigkeit, zu konkurrieren. Das ist der Bereich, der die Vereinigten Staaten noch immer auszeichnet. Denn wir haben keine Fußballkultur wie ihr. Wir schalten nicht den Fernseher ein und alle reden nur über Fußball, nein. Wir reden über Basketball, wir reden über Baseball,…

Eishockey…

Ja, ich meine, es gibt so viele Ablenkungen durch Sport. Und das ist die Qualität, die die Vereinigten Staaten immer noch auszeichnet. Unsere Fähigkeit zu gewinnen, zu konkurrieren. Und als ich acht Jahre lang Nationaltrainer war, haben wir das der US-Nationalmannschaft eingeimpft. Sie lebt es bis heute.

Football Book – Update No. 11: From Brianna Pinto to Anson Dorrance

Die deutsche Version des Interviews findet ihr hier.

Dear soccer fans,

…and again there is news: Brianna Pinto has decided to give the book to Anson Dorrance. The coach had no choice. He had to go along with it. Why? Read it for yourself in the interview…

Since Anson Dorrance has experienced a lot in soccer, our conversation got longer and longer. His statements gave me reasons for more and more questions. That’s why we’re celebrating a premiere today: the first three-part interview on my blog will follow… Part 1 today, part 2 on July 8, 2022, and part 3 on July 10, 2022.

Enjoy collecting impressions!

Yours

Lisa Blue

UNC Women’s Soccer Head Coach Anson Dorrance at work. Photo: Athletic Department, University of North Carolina

Mr. Dorrance, at first, I would like to know why you decided to take part in the football book project? What was your immediate reaction when you got the book?

Actually, I did not have that much of a choice. Brianna Pinto just left it on my desk with a note. So, there was no possession about it. So I was not in a position to reject it. I really like Brianna. So the book was there and it looked very interesting so I jumped in.

Honestly, I thought, Oh my god what a pain in a rear end? It takes me three to four hours a day to clear my emails. So for me, my days are just very, very busy. I am talking to many people all the time, like with you. I talk with my players all the time. Right now, I get my professional players to the team. They want to play during this transfer window.

So, for me, it was just one thing after another. So, my first instinct when I saw the book, was: ‘Oh my god, more work, what an absolute drag”. But then I opened the book up and I saw and I was thinking: ‘What an interesting project’. So I thought that it was really interesting and then, honestly when I started writing, I sort of got into it. And what I got into was, you know, Rainer Maria Rilke. Because I was thinking about the game so much differently than most people because I am a philosopher. For me, there is a different perspective. I think that perspective of looking onto the game through that extraordinary Rilke poem ‘The man watching’ is a really interesting way to look at.

Rilke is a famous German poet. I put that poem in at the end because I really think that our game has all kinds of valuable things to teach us. What’s really interesting is: We don’t learn in our game through success. We learn in our game through failure. Because then, we do become more resilient. We appreciate the fact that we grow through failure. So, don’t be afraid of failure. Don’t be afraid of challenge. And right now, what I am starting to see which isn’t good, is: We are all becoming so fragile. So this is where I still see sport has value. And even value in a university setting. Because we are all what is called the ivory tower. The ivory tower are all those professors who think that this an absolute waste of our association. To have an athletic team associated with university. This takes away from the mission. And the mission is a normal one. And I completely agree with the mission of the academy in the ivory tower. It’s to educate our young people to extend their minds. To make them more productive. I guess, I have a more practical view of the value of athletics. Because I really think that I am in full support of ‘The great man theory’ of education. That you can learn how to be a great man by studying the great man, and woman obviously, of our cultures to sort of how we want to live our own lives. And so for me, sports has value, because it teaches you very practical things about how you can conduct our own lives and will have huge value. And even huge value for the academy because then you have a resilience. It’s going to have you equipped.

Also the respect and the social aspects, friendships, helping together.

Yeah. And these are issues that aren’t really addressed in the academy or the ivory tower in the academic environments directly. Are they addressing it directly? Of course. When you read Shakespeare, you are learning about relationships. And you are getting an education in so many different positive ways. But I think sport has value as well. So, for me, all these different things have value. And what I really enjoy about the book was for me to give my tiny slice of perspective on the value of athletics. And I certainly did my tiny intro into what the academy would appreciate which is the study of brilliant writers like Rilke that have an extraordinary and powerful invaluable inside and how we can grow up in the most extraordinary way in the world.

So what I love about ‘The Man Watching’ poem, the Rilke poem, is: He talks about the way you grow. And the way you grow is being defeated by greater and greater beings. And so I thought there was, since in my opinion, so much correlation between the struggle of learning how to play the game and the challenges of winning the game. And basically, real life. So I shared a poem that I just absolutely love, that in my opinion captures our game and our game I think has value because it teaches us about life and I think our game has so much similarity to the life experience itself. That’s why I selected that poem.

Perfect. I am just a bit surprised that you know Rainer Maria Rilke cause he is quite famous in Germany, but I did not know that he is also famous in the US.

You should read that poem because that poem is very powerful. You will see why I have picked that poem as the metaphor for football, for soccer. So I think once you read it, you’ll be impressed why I picked it.

I’ll do this, thank you very much. That leads me to the next question. So, what do you like most about soccer? Is it the match itself or is it coming together with the people, to communicate with them? To have teamwork, or is it international tournaments? Or is it to get to know other cultures?

My love for the game has evolved with time. So when I was young, obviously, what you love about it, is the ball itself. So I think that you begin with this love of the ball and love of playing the game. Apart of playing the game is playing with your friends. So, there is certainly a social aspect about it that makes the game unique. But also it’s, you know, the feel of the ball on your foot, the satisfaction of achieving something which is very difficult because doing something with your feet is a wonderful challenge.

So I think, at first it is love of the ball, love for the game, love of playing with your friends. And I am a citizen of the world. I was born and raised overseas. What you learn to appreciate, certainly I learn to appreciate as an American is: This is the world’s game. Of course, where I was brought up – I was born in Bombay, India – at the age of three, we moved to Calcutta. From there to Kenia, from Nairobi, Kenia, to Addis Ababa, Ethiopia, then to Singapore, Malaysia and to Brussels, Belgium. And while I was in Brussels, I was sent to a Swiss boarding school in Fribourg, Switzerland. So, for me, this is my life. I am a Citizen of this world. And of course, what’s the world’s game? Football is the world’s game. When I started getting involved in soccer, it was the game I could play at the college level because of the University of North Carolina.

I love all the sports. The one I was best at to play at the college level, was soccer. So I jumped into soccer and just loved it. Loved the competition of it. I loved the challenge of it. And then slowly but surely, my love of the game spun me into organizing the game, so I became a leader in the state of North Carolina trying to get US soccer affiliated with the leagues in North Carolina, in the teams. Then, when I ended up the US women’s national coach, I became a national leader, and actually a national leader promoting the Women’s game. Because while I was in UNC when I was hired I was hired to coach guys that I played with. So I was very young. But my ambition was not to be a football coach. I wanted to be an attorney, a lawyer because my father was starting his own oil company and he wanted me to be his corporate attorney. I loved my father, I was a dutiful son. And so I went to law school basically because my father wanted me to. And the family joke at that time was: If I became his corporate attorney at least I would not have audacity to steal from my own estates. That was the family humor. That I would serve the family and the company and not, you know, stealing money from the company and putting it into my own pocket.

Then I went to law school and I absolutely hated it. While I was in law school I was coaching the men here at UNC part-time because the guy before retired and recommended me to the athletic director. While I was finishing the law degree – and most people finish the law degree in three years – it was taking me into my forth year to finish it because I was taking the semester to coach the men here. And the part-time men’s position was then changed to a full-time position, because they gave me a women’s team.

So, I was coaching the men and the women AND I was going to law school. I was overwhelmed. I was getting 4 to 6 hours sleep every night. That’s not enough for me. And so I came home one day and my poor wife who thought she was going to retire on a yard in the Mediterranean married to a guy who was running an oil company now was married to a football coach. You can imagine the incredible tragedy that I was bringing home when I told her I was quitting law school. But honestly, she knew I loved football and she wanted me to be happy. So she had no issue. The only one who had an issue with it was actually my father who was obviously disappointed because he wanted me to work with him and constructing the oil empire for the Dorrance family. But the football and the coaching was too much fun, and then, for ten years, I coached the men and the women. And a part of that was in 1986 when I was appointed the women’s national coach. And when I was hired, we were a new nation in international football. When I was hired we have never won a game in international competition, and five years later, we were World Champions. So, obviously, I am pretty proud of that, because we beat the world in its own game. It’s not our game. It’s your game, it’s the world’s game. And we were World Champions in fact.

The beginning of pressing in soccer…

My favorite moment in 1991 World Championship was beating Germany. Because the Germans had an outstanding team, and the coach of the team was the coach that trained the coaches in the Bundesliga. And so this guy obviously was not famous for coaching women. He was famous for coaching men that coach on the highest level in German football. His name was Gero Bisanz. We beat him 4:2 and he was so embarrassed. And sitting on his right shoulder was sitting Tina Theune-Meyer, his assistant. Basically, he told the world and the press that we cheated. And how do we cheat? Well, we pressed. And back then, no one pressed. Everyone played a very classic and formal 4-4-2. There would be a low line of confrontation where you would let the other team do a staging area in the defensive third by passing the ball around the back and then they would probe by sending a ball in the midfield and send a defender in the midfield to create numbers up around the ball and then they would probe another ball forward. And of course, we run into them. We would grab the other team by the throat and squeeze the air out of them. So when the Germans won the ball, we didn’t give them a platform to play make from. We high pressed.

So in the press conference he claimed that this was a form of cheating. And of course, now everyone presses. But back then, we were unique. Because no one pressed. We were the only team in the world that pressed. Then, what was really nice, was that after being chastised by Gero for cheating – and of course we didn’t – Tina Theune-Meyer who was a very graceful and wonderful woman came up to me and apologized for Geros remarks in the press conference. And basically said that our team was magnificent and we deserved that victory. And it was just another measure of my respect for her, who eventually of course, coached Germany and did an outstanding job. So I have huge respect for Tina. She tought me a lot about the game. She had called me up to a clinic in Canada and I was invited to it. I listened to her speech and a lot of the ideas she had I stole from her and injected into my college program, and also injected in the US national team.

When I was being brought into Canada to listen to Tina speak, Germany had hired a field-hockey coach to transform German field hockey. And what this coach had done which was revolutionary at that time is the old traditional idea for player development was maximum repetition.

So, you have these exhausting 3 to 3,5 hours practices. Of course, the idea was: The more often you touch the ball, or in field-hockey the more often you hit the ball, the better you are going to get; touching and hitting the ball is everything. And this German field-hockey coach took German field-hockey from basically nowhere to the top of the world with these revolutionary ideas. And what were these revolutionary ideas? They were the maximum length of the training session should be an hour and a half, and even though you don’t get the amount of repetitions you would get in a three, three and a half to four hour practice, what you gain in is an incredible excitement about playing and you come to practice basically rested, invigorated, excited to play and you fall in love with the game. And with the enthusiasm that comes back the next day with similar passion to again, you know, play the game with the sprint etcetera, etcetera, etcetera. And of course my practice is back then were about two or two and a half hours and I was thinking this is crazy while listening to Tina speak about this German field hockey coach that revolutionized not just German field hockey. But then the German Football Association also adopted this as a coaching principle. I stole that idea from Tina, came back to the United States to my college team and all of a sudden I went from these two and a half practices to an hour and a half very nervously, thinking I was going to ruin my players but I had faith in what Tina was telling me and all of a sudden she was absolutely right.

We came to practice with more energy, we were more aggressive in our training and all these things as any coach will tell you, are critical for player development. So I learned a lot from her. And I appreciate this form to share that in because I have huge admiration for her for what she told me. But also how gracious she was in the 91 World Championship by the way these lessons she taught me. She didn’t teach me post ‘91. She taught me pre ‘91, so maybe in ‘87, ’88, ‘89 and so I just owe her a wonderful deed for her willingness to share how much they have learned from field hockey.

The Competitive Cauldron and the critical pillars

That’s a great story. So you had influences from Germany for example, you told. What would you recommend young people who read our interview and want to become coaches? What can they do to become a good coach?

Well, if you look at my program… I talk about three pillars that make the difference in my program but also in the United States. The first pillar, we establish very early is called the Competitive Cauldron. And this is very much along the nature of pressing. This is a very aggressive practice where everything is recorded. Where every single aspect of the training environment has a winner or a loser. If we have, let’s say, a 30 player training raster and four are goalkeepers, we have a competition among the 26 field players to be the best in 28 different competitive categories. And some of these competitive categories are categories everyone would understand. Like speed. So with laser timers, we line the team up and they sprint to these things so we know who our fastest player is and who our slowest player is. We also have laser timers at 10 meters and 30 meters away from the start. So measuring two aspects when you sprint for 30 yards. One is your acceleration which is the amount of time that it takes you to hit the 10 meter lasers. So we measure your acceleration, we measure your speed. We measure your vertical jump, we measure your agility. They are all ranked from 1 to 26 as field players. The goalkeepers are doing the same thing but obviously their platforms are different to the field players. So they’re having this battle for goalkeepers on a raster from 1 to 4: Maybe a distance of drop kick, distance of punt or distance of goal kick or distance of how far they can throw it. So they‘re competing in similar sorts of things. And the field players are also having technical measures: The distance they can serve the ball, how far they can head a ball. So we have all those different technical things. Then in the United States, because baseball is such a popular game, all of us understand radar guns. A radar gun is when a coach stands behind the catcher in baseball. And the pitcher is trying to throw the ball as fast as possible to the catcher. The radar gun measures how fast the ball is moving. The best pitchers in America throw the ball 95 to 100 miles an hour. Most of the pitchers make millions of dollars in Major League Baseball and the pitchers that throw only 70 to 80 miles an hour, of course, they end up as youth baseball coaches. They never made it.

So what we do is to measure the power of a strike. So we have our manager sitting behind the goal and the players have four opportunities to hit the ball as hard as they can. They get a measure of how hard they hit it. We get a measure of their average strike. One thing I have learned in the women’s game: Without even assessing who the leader in the women’s team is, I could have this women’s team line up and shoot the ball into the goal with me standing behind it with the radar gun. And I will tell you, almost in order who the leading scores are. Because in women’s football, the power, and obviously the accuracy that you can strike the ball with will determine whether you are a leading goal scorer or not. In the men’s game power is certainly an element. And what’s even more important in the men’s game is accuracy. But in the women’s game, power tops accuracy. So with the radar gun, you can determine who your leading scores are.

We also have tournaments. And your win-loss-percentage in tournaments is a factor and all these different elements measure into the Cauldron. So, what we create is an incredibly training environment. We also have five different one on one ladders where you play each player on the team to see who – what we call – the alpha is. Who is the best one-on-one player?

And now we are seeing everyone playing. The defenders along with the attackers. Because a defender can often times win because even though they are not as good at beating the player off the dribble as the attacker is, they are very consistent in stopping the attackers. Sometimes a good attacker loses against great defenders. Because the great attackers – and no better example from ‘The Man Watching’ – the German coach trying to coach Cristiano Ronaldo to defend at Manchester United. Because the last thing that Cristiano Ronaldo ever wants to do is to ever defend. He wants to save all of his energy to attack and now this German coach has come in and he is asking Cristiano to defend which of course is ridiculous. Because that man is made millions on his ability to score goals and beat players off of the dribble. Because now pressing is such an important factor in success in higher levels, poor Cristiano is asked to defend. So it’s no longer just enough for him to just look good with perfect hair and a perfect physique but now he actually has to defend as well.

So we have all these different elements that are required to basically compete. So you know where you are staying. We have 28 different categories. We have an algorithm because we have x factors attached to the 28 competitive elements of the cauldron. There is an algorithm that will project the best player in practice at the end of the season. And sure, that top player almost perfectly reflects the best player on the team. Because the girls who work hardest in practice are the ones that are the best players. And so the ones who win the most compete the hardest etcetera etcetera etcetera. So, that’s one very critical pillar.

Another critical pillar, and a lot of coaches talk about this now, and it’s becoming more and more a part of the dialogue even more on a professional level, is the character of the players. Obviously, a lot of times when they are talking about the character of a player, that you know, without complaint, supports the team and its mission. There is nothing worse and by the way, television is so excited about this drama. One of the favorite moments for television showing a football game is certainly when a goal is scored or when a red card is produced. Or when there is a severe foul or if there is an opportunity to see if this goal is an offside goal or not or whether or not it’s a penalty kick or not. The other favorite moments for television is when a player is substituted. And why is this a favorite moment for television? Because the camera follows the player off the field when the player has been substituted out of the game. Why is the television camera doing that? Because everyone in the world is curious to see how pissed the player is at the coach for pulling the player out of the game.

When coaches talk about character, they talk about the compacity of the player, they gracefully leave the field for a substitute. And I watch it like all the rest of us do because it’s human, it’s dramatic. But the coach obviously approaches the player to thank him for the minutes. And you can see the players that are absolutely pissed. They avoid the coach, avoid the coach’s hand, avoid the coach’s touch. And then the camera continues to follow that player to the bench. As the player is, you know, talking to his teammates “I can’t believe, I was subbed out”. We are looking at the human drama of the unbelievably selfish player that has no personal character that he cares less about the team in the mission, that it’s all about him and it’s all about how he was disrespected and poorly treated by the coach and blablablablabla…Which is a disgusting and childish way to react.

And so the second critical pillar for us is: Are you core valued? These are a principle set we expect to live by. And these aren’t just behaviors on the soccer field. This is who you are. But who you are also determines the way you react to adversity. The way you can gracefully embrace or reject the coach whose only job is to try to win. And your only job, honestly, as a human being, is to be able to handle all of these challenging circumstances and situations. So, in my opinion, the most important thing is this character piece. All of our girls memorize each quotation in the thirteen Core Values. They have to be able to recite them publicly. Whenever I meet with them, and I meet with them formally three times a year. They have to recite them for me because they have agreed on their Core Value recitation. But also every player evaluates each other on a five-point scale on how effectively they live these core values.

Every teammate lives these core values. The top award is not the MVP. It is the Kelly Muldoon award for character.

So for me, this is very, very important. And if a girl doesn’t support the core value system and doesn’t live them, if they are on a scholarship, we try to get them to transfer. If they’re not on a scholarship, we try to get them to quit. Because clearly they do not belong in our team. Because this is the way. So, that’s the second critical pillar.

The third thing is one of my main jobs. One of my main jobs is to get everyone’s personal narrative to the truth. When that player comes off the field in a professional game that is disrespecting the coach. That player’s personal narrative is not at the truth. Because there is a reason why he was subbed out.

Either they are losing energy – so not fit enough – or they’re shaking responsibilities.  Or there is a tactical change because the team is behind and so they’ve taken out a defender and they added an attacking player and this player, you know, has a personal narrative that says “No, it’s not about the team. It’s about me.” And so the third critical pillar is for me to get every player’s personal narrative to the truth as fast as possible. Because every player comes into our environment with their personal narrative. And very few players have the narrative that’s the truth.

And here is a cliché I stole from Nick Saban who is a famous American football coach at University of Alabama. And not a soccer coach. This is the American football version. His statement is: Average players want to be left alone. Good players want to be coached. Great players want the truth. And so my job is to – first of all – assume everyone is a great player or at least wants to be. And then I try to give them to the truth. And while you try to give these players the truth, you can see whether or not, even in the way they act, whether or not they are average players or good players. Because the average player doesn’t want to hear any criticism. They just want to be left alone. The good players, yah, they want to be coached but they don’t really want the truth. They want you to sort of surround it, you know, with the old psychology, methodology of good comment, criticism, good comment. So basically, the criticism is surrounded by positives. So this poor fragile human being can leave the coaching player conference with their esteems intact. But the truly great players don’t care about all that. They want to become brave. They want to know what they have to work on immediately. And one of the greatest players that I have ever coached is a woman by the name of Michelle Akers who was such an extraordinary player for the United States. And the opinion of most people is that she is the greatest player of all time across the world, all cultures. She was a player without a weakness. She was one of the greatest headers in the world. She could score with her left foot. She could score with her right foot. She could run past you. She was strong enough to post-up. She was brilliant on the ball and she could play any position: You could play her in the nine, you could play her in the ten, you could play her in the five, you could play her anywhere.

And she was just as good in that position. She`d be the best in the world in that position. And what was interesting when I coached her is: Every single time I met with her all she wanted was criticism. She would brush off my compliments very fast to get what she was there for. She was there for me to tell her what she needed to do to become the greatest player in the world. And so, it was so wonderful coaching her. She and I are still very, very close and I love that. I didn’t have to worry about what I was going to say to her. And so many players are so fragile. You can’t really say anything to them. They are so fragile about this and you mention this and all of a sudden their confidence is shattered. And we had players that would tell their mum she was playing so badly because of my criticisms of her. And that destroyed her confidence. So I used to get these text messages from her mum about how I destroyed her daughter. How did I destroy her daughter? I destroyed her daughter by coaching her. So, what’s the job of the coach? Our job, our main function is to sit there and kiss her rear end all day? Our main function is to hold each player accountable.

And yet, there are some that come from such fragile environments of parents that have done nothing but, you know, lavished praises upon them. The criticism shatters them. It’s pretty difficult. You find out that you’re not God’s gift to the game. And yet you’re going to have the strength to survive this.

And to reflect and handle that.

Yes, exactly. Most of the three main pillars, the competitive cauldron, the core values, trying to get everyone’s personal narrative to the truth. Probably, the three most important aspects of what we do here at the University of North Carolina. Of course, if you look at the US team, that’s what we instilled into them, way back in the day and this day, that’s the quality that separates the United States: Our compacity to compete. Because right now the Germans are tactically probably more advanced as are the Dutch, as are the French, as are probably the English. The French and the Japanese are better tactically. The French are certainly as good athletically as the United States. So why does the United States still compete at the highest level?

Well, it’s our compacity to compete. That’s the area that still separates the United States. Because we don’t have a football culture like you do. We don’t turn the television on and all everyone talks about is football, no. We talk about basketball, we talk about baseball,…

Ice-hockey…

Yeah, I mean, there are so many sport distractions. And so this is the quality that still separates the United States. Our compacity to win, to compete. And when I was the National Coach for eight years, we instilled that in the US National team. They still live it to this day.

The second part of the interview will be published on July 8, 2022, and the third part on July 10, 2022.

Teil II des Interviews mit Armin Wolf

Wie versprochen folgt nun der zweite Teil des Interviews mit Sportreporter Armin Wolf…

Zu seinen Erlebnissen mit den Regensburger Vereinen

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Sportreporter Armin Wolf (li.) beim Interview mit Ex-Eishockey-Bundestrainer Uwe Krupp (re.). Foto: Armin Wolf

Themenwechsel. Welche waren Ihre tollsten Momente als Sportreporter ?

Auf alle Fälle die Interviews mit Franz Beckenbauer, Ottmar Hitzfeld sowie Uwe Krupp. Dazu gehörten natürlich viele, viele Tore – sei es beim Fußball oder beim Eishockey – vor allem die in letzter Minute oder Sekunde. Legendäre Tore: Sechs Sekunden vor Schluss, zwei Sekunden vor Schluss, tolle und spannende Übertragungen, worauf ich riesen Feedbacks bekommen habe.

Welche waren Ihre prägendsten Auf- und Abstiege oder dramatischsten Momente?

Einer der dramatischsten Momente war sicherlich, als der SSV Jahn in der zweiten Liga 2:0 in Köln geführt, und dann das 2:1 bekommen hat – und in den letzten beiden Minuten das 2:2 und 2:3. Das war der moralische Knacks damals und mit ausschlaggebend für den Abstieg. Diese zwei Tore zu schildern war schon brutal.

Die schwärzeste Minute, die ich als Sportreporter erlebt habe, war eine, in der ich bei einem Live-Kommentar einen Fehler gemacht habe. Der EV Regensburg hat in Wolfsburg gespielt, ich saß damals ganz oben, in der letzten Reihe unterm Dach. Von dort aus konnte ich das Tor, auf das das Penaltyschießen erfolgte, nicht richtig sehen. Auch den Stadionsprecher konnte ich dort nicht verstehen. Ich hab den letzten Penalty der Regensburger nicht richtig gesehen und dachte, dass es vorbei sei, wenn der Wolfsburger treffen würde. Ich hatte auf Grund der schlechten Sicht die falschen Schlüsse aus dem Schuss des Regensburgers zuvor gezogen. Dieser Penalty war ein Tor. Der Wolfsburger traf nicht und das Spiel war beendet. Ich musste mich also korrigieren. Das war meine schwärzeste Stunde. Ich habe nächtelang vor Ärger nicht geschlafen. Im Endeffekt hatte ich mich richtig korrigiert. Aber dennoch war das meine schlimmste Reporterstunde. Daran hatte ich lange zu leiden.

Welche waren Ihre schönsten Erlebnisse mit den Vereinen aus Regensburg und der Umgebung?

Sicherlich das Tor des EVR gegen Bayreuth in den letzten Sekunden vor Schluss in der regulären Spielzeit vergangene Saison. Dazu gibt es auch ein Video, worauf mein O-Ton  gespielt wurde. Das wurde daraufhin in der DonauArena als Intro gezeigt, online gab es dazu viele Kommentare. Aber ansonsten – es ist einfach immer toll, wenn ich jemanden bei den Läufen ins Ziel bringe. Was noch schön war, waren die Europapokal-Auswärtsreisen mit dem TSV Abensberg. Wenn du da aus Russland vom Judo-Europapokal Sambo Moskau gegen TSV Abensberg eine Live-Übertragung für Radio Charivari machst – das war einfach super (strahlt). Diesbezüglich habe ich auch viele Rückmeldungen von den Judofans aus Abensberg erhalten.

Inwieweit hat sich die Zusammenarbeit zwischen den Sportvereinen und den JournalistInnen verändert?

Sehr stark. Den Ausdruck „Mixed Zone“ konnte vor dreißig Jahren wohl noch niemand schreiben. Ich bin früher in der Donau-Arena und im Jahnstadion durch die Katakomben gegangen. Das gibt’s heute nicht mehr in der Art. Nur noch beim Eishockey. Da bin ich sehr verwurzelt und die Spieler haben Respekt vor mir. Aber beim Jahn ist es nicht mehr wie damals und dort gibt es kaum Ausnahmen. Die Mitarbeiter sind inzwischen alle besser geschult. Früher gab es das Internet nicht in dem Ausmaß wie heute und damit auch nicht den Liveticker. Das bedeutet, dass ich damals neben meinem Kollegen von der Mittelbayerischen Zeitung der einzige Berichterstatter war. Heute gibt es mehrere Liveticker und Kamerateams. Da spiele ich als Radioreporter eine untergeordnete Rolle. Vor mir als Lokalreporter kommen immer noch Antenne Bayern und der Bayerische Rundfunk. Deshalb bin ich da weit hintendran. In Regensburg hilft mir dann mein „Bekanntheitsgrad“, sodass das kein Problem für mich ist. Insgesamt ist die Arbeit im Medienbereich in den verschiedenen Vereinen professioneller geworden.

Welche Lieblingsclubs haben Sie oder möchten Sie sich da nicht festlegen?

Den EVR, SSV Jahn, die Buchbinder Legionäre und den TSV Abensberg – das sind die Vereine, mit denen ich das größte sportliche Leid, aber auch ganz, ganz schöne Momente erlebt habe.

 

Querdenken durch Vernetzung von Eishockey und Baseball

In welchen Situationen ist Querdenken in Ihrem Beruf wichtig?

Das mache ich meines Erachtens automatisch. Für mich ist eine Fußballübertragung nicht nur eine Fußballübertragung, sondern es bedeutet auch, das einfließen zu lassen, was der Trainer vorher gesagt hat. Außerdem ist folgendes wichtig: Wie bringe ich meine eigenen Trainingseindrücke in die Übertragung ein? Das geht alles über eine normale Übertragung hinaus. Haben die Spieler viel Konditionstraining absolviert? Deshalb bin ich ja auch im Trainingslager dabei. Ich schaue mir das Eishockeytraining an und das Baseballtraining. Letztens war ich begeistert, als mir meine Baseballer erzählten, dass sie kürzlich eine Stunde Yoga mit einer Yogalehrerin gemacht hätten. Ich lasse mir erklären, wie Philipp Pflieger trainiert, höre mir an, was Herr Dr. Möckel sagt, wie die Eishockeyspieler trainieren sollten und was sie nicht machen sollten. Ich finde diese Vernetzung zwischen dem EVR und den Buchbinder Legionären genial: Dadurch, dass mir beide Sportarten sehr am Herzen liegen, habe ich immer versucht, sie miteinander zu kombinieren. Ein Beispiel ist der Aufruf an die Eishockeyfans, die Baseballer zu unterstützen. Wer eine Eishockeykarte hatte, kam umsonst zum Baseball. Aber nochmal allgemein: Wenn ich im Fernsehen etwas sehe – wie zum Beispiel Life Kinetik – dann integriere ich das auch.

 

Zum sozialen Engagement des Sportreporters

Sie engagieren sich sehr stark im sozialen Bereich. Für welche Projekte setzen Sie sich ein und welche haben Sie selbst initiiert?

Vor allem organisiere ich viele Aktionen für Kinder. Wenn man jetzt ein paar Schwerpunkte setzt: Mir ist es wichtig, Kinder und – soweit es möglich ist – Menschen mit Behinderung zum Sport zu bringen. Ich war im Juli beim Inklusionssporttag, an welchem es darum ging, Menschen mit und ohne Behinderung zusammenzubringen. Wir unterstützen viele kleine karikative Einrichtungen, für die 300 Euro sehr viel Geld sind. Dazu gehört beispielsweise „Mukoviszidose e.V. Regensburg“, welcher sonst um die 3000 Euro im Jahr zur Verfügung hat. Wir haben 350 Euro für ihn gespendet. Wobei wir in den vergangenen Jahren am meisten für die Leukämiehilfe getan haben. Dadurch, dass meine Schwester an Leukämie gestorben ist, liegt mir das besonders am Herzen. Ich bin seit Juni Botschafter der Leukämiehilfe. Man bekommt unwahrscheinlich viel zurück.

Ich würde gerne auf zwei der Projekte verstärkt eingehen. Und zwar auf die Flüchtlinge, für die Sie sich einsetzen, und auf die DKMS-Aktion für Herrn Klinger von der Albert-Schweitzer-Realschule Regensburg.

Zunächst zu den Flüchtlingen: Ich habe im Thomas-Wiser-Haus angerufen und zufällig erfahren, dass es die „Gruppe Sindbad“ gibt, die aus zehn Jugendlichen besteht. Diese sind auf Grund ihrer Vergangenheit traumatisiert. Wir haben mit ihnen Fußball gespielt. Durch einen Zufall habe ich dem Präsidenten vom FC Bayern-Fanclub Nabburg von den Jugendlichen erzählt, woraufhin sich dieser erkundigt hat, ob sie genug zu essen hätten: eines seiner Ehrenmitglieder hätte gute Kontakte zu einem Milchproduktehersteller. Sie haben gemanagt, dass die Flüchtlinge neue Kühlschränke und jede Menge zu essen bekamen. Da hat sich unglaublich viel drumherum entwickelt. Die Jungs selbst wollten unbedingt boxen. Afghanistan ist ja eine Boxregion. Ich habe mit Boxfit einen Deal bezüglich der Mitgliedsbeiträge gemacht. Darüber hinaus haben wir sie in unser Laufteam integriert. Sie begegnen uns mit sehr großem Respekt. Es gab nie Probleme, das ist eine wirklich schöne Sache. Ihre Sorgen bekommen wir ab und zu mit und wir versuchen zu helfen. In unserer Gegenwart sind sie immer freundlich und sprachlich haben sie sich auch super entwickelt – Wahnsinn, toll (wirkt kurz nachdenklich und ist sprachlos).

 

Armin Wolf holte Profisportler an einem Spieltag (!) zur Typisierung

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Armin Wolf holte die Profis des EV Regensburg an einem Auswärts(!)-Spieltag zur Typisierungsaktion in die Albert-Schweitzer-Realschule Regensburg. Foto: Günter Staudinger

Dann der zweite Punkt. Zur Spendersuche für den damals an Blutkrebs erkrankten Lehrer Herrn Klinger. Sie haben die Aktion sehr stark unterstützt und es sogar geschafft, dass Eishockeyprofis, die am selben Abend ein Auswärtsspiel hatten, zur Typisierung gekommen sind.

Wir haben schon mal eine Aktion dieser Art gemacht. Von Herrn Klinger hatte ich gelesen und wir hatten auch im Radio darüber berichtet. Daraufhin habe ich zu Alexandra (Ehefrau von Armin Wolf; Anm. von LS) gesagt, dass das „eine Sache wäre, in die wir uns nochmal richtig hineinknien könnten – auch, wenn wir diesen Menschen noch gar nicht kennen, da stellen wir einen Kontakt her“. Dann hat sich noch herausgestellt, dass unser Kontaktmann ein riesen Eishockeyfan war. Zum EVR haben wir gesagt, dass das eine tolle Sache sei, zunächst Blut zu spenden und dann am Abend zum Spiel zu fahren – und eine riesen Werbung für die DKMS. Die meisten Jungs hatten die falsche Vorstellung: „Blutentnahme? Da kann ich ja am Abend nicht mehr spielen, Armin“. Letztendlich waren fast alle dabei. Da hat alles wunderbar zusammengepasst. Der Tag der Aktion war sehr günstig, da auch meine Baseballer alle Zeit hatten.

Nun ein großer Schwenk. Fällt Ihnen eine Frage ein, die Ihnen noch nicht gestellt wurde?

Was ich schon ganz lange nicht mehr gefragt wurde, ist, warum ich in Regensburg geblieben bin. Die Antwort ist einfach: Weil ich wahrscheinlich in einer anderen großen Großstadt eingegangen wäre wie eine Primel. Ich brauche mein Umfeld. Ich brauche meine Familie, meine Freunde, meine Frau. Aber ich brauche auch den Armin Zimmermann (Vorstandsvorsitzender der Buchbinder Legionäre Regensburg; Anm. von LS; macht eine Pause). Das brauche ich. Ich brauche meine Vereine, meinen EVR, kurze Wege.

Ist Regensburg für Sie die schönste Stadt der Welt?

Regensburg ist einfach meine Heimat. Ich kann es nicht beurteilen, weil ich kein Städtereisender bin. Es mag schönere geben, aber ich war bei der Siegerehrung des Challenge und im Anschluss daran sind wir an der Donau entlang gegangen. Da hab ich zu meiner Frau gesagt: „Du, wir leben doch eigentlich im Paradies, oder? Wennst da siggst: Die Donau fließt da dahi – die Bäume, die Sträucher – toll!“.

Welche Ziele haben Sie – sportlich, beruflich, privat?

Also sportlich ist das nächste Ziel, im kommenden Jahr mit gut strukturiertem Training beim Triathlon besser zu werden. Ich bin jetzt das 500. Mitglied im Biketeam. Dort werde ich mich der schlechtesten Gruppe anschließen. Ich habe überall noch Potenzial. Wenn ich nicht mehr so viel Angst habe, abwärts zu fahren, dann wird das besser. Beruflich sag ich mir, ich kann eigentlich nichts mehr erreichen. Ich weiß nicht, was da auf mich zukommt. Ich schreibe jetzt wieder mehr, mache viel für die Sonntagszeitung der Mittelbayerischen Zeitung. Meine KollegInnen sind dort total begeistert – warum auch immer. Ich war da zunächst mal vorsichtig, weil ich nicht wusste, ob ich das kann. Frau Sigl, die das macht, meinte, dass ich einen so eigenen Stil hätte. Mir ist es wichtig, ganz genau zu recherchieren. Inzwischen habe ich dort eine kleine Eishockeyseite und schreibe Portraits über Sportler.

Privat ist mir die Gesundheit am Wichtigsten. Wenn man so viel mit kranken Menschen und Menschen mit Behinderung zu tun hat, dann verspürt man umso mehr, wie gut es einem geht. Meine Eltern sind jetzt beide 86 Jahre alt und es wäre super, wenn sie noch lange gesund bleiben. Wir sind von schweren Schicksalsschlägen im Moment verschont. Ob ich jetzt 1 Stunde und 49 Minuten schwimme oder 1 Stunde und 50 Minuten ist egal – Hauptsache, ich hab’s geschafft!

 

Armin Wolf über die „Armin-Wolf-Arena“

Seit 1998 steht in Regensburg die nach Ihnen benannte Armin-Wolf-Arena. Bitte beschreiben Sie, wie Sie das empfinden.

Ich bin stolz darauf, Namensgeber zu sein. Das mögen manche Leute kindisch finden – ich finde das super. Aber ich habe auch für die Namensgebung immer gerne meine Pflicht und Schuldigkeit getan, was den Sponsorenbereich angeht. Die Eröffnung war natürlich total bewegend, das ist klar. Es gibt ein Stadion, das ist nach dir benannt: Armin-Wolf-Arena. Bewegende Momente. Du weißt dann eigentlich nicht: Sollst du jetzt weinen oder total professionell schauen? Sollst du dich jetzt freuen oder nicht? Die richtig große Freude kommt dann erst danach – vor allem Jahre danach, wenn man sieht, wie begeistert die Menschen bei den Spielen im Stadion sind. Und die Krönung ist jetzt, wo das Leistungsinternat steht, in der Nacht vorbeizufahren und es steht in großen Lettern beleuchtet „Armin-Wolf-Baseball-Arena“ drauf. Ich mein: Das ist eigentlich nicht zu fassen. Und es beeindruckt Menschen. Es gibt sicherlich welche, die sind neidisch, ok. Oder es gibt Leute, die sagen, dass ich narrisch (Hochdeutsch: verrückt; Anm. von LS ) bin. Das muss man auch akzeptieren. Aber wenn so jemand wie Heiko Herrlich, den ich sehr schätze, sagt, dass er so etwas einfach toll finde und er wisse, dass man sich so etwas auch erst verdienen muss, finde ich das sehr schön.

Was bedeutet das Internat für Sie?

Damit ist ein Traum für mich in Erfüllung gegangen! Dass dreißig Baseball- und Eishockeyspieler von zweien meiner Lieblingsvereine unter einem Dach leben, finde ich großartig. Das habe ich mir immer gewünscht, dass das einmal so wird und das finde ich klasse.

Zum Schluss des Interviews stelle ich Ihnen noch drei Entscheidungsfragen. Strand und Meer oder Städtereisen mit Sehenswürdigkeiten?

Strand und Meer überhaupt nicht – nein, nein – das wäre mein Tod. Ich bin der Burgen- und Schlossreisende! Wir schauen immer: Wo ist eine Burg, wo ist ein Schloss, wo können wir was angucken? Und das wird dann mit Sport verbunden. Ich bin quasi immer im Trainingslager (lacht).

Olympia oder Fußball-Weltmeisterschaft?

Poh, poh (überlegt), total schwer. Eher Olympia, wegen der Vielseitigkeit.

Altehrwürdiges Jahnstadion oder Continental Arena?

Altehrwürdiges Jahnstadion, auf jeden Fall. So viele Erinnerungen, Emotionen und Erlebnisse.

Vielen Dank, dass Sie sich so viel Zeit für das Interview genommen haben, Herr Wolf.

Bitte, gerne.