Impressionen vom Klosterpforten Cup 2016

p1230527
Die Nationalmannschaft der Deutschen Post überreichte einen Scheck in Höhe von 500 Euro für den guten Zweck. Foto: Schatz
p1230460
Giovanni Federico (Mi.) wurde Torschützenkönig. Foto: Schatz
schalke-zweiter
Das Traditionsteam von Schalke 04 wurde Zweiter. Foto: Schatz
p1230456
Auch die Schiedsrichter erhielten eine Erinnerung. Foto: Schatz
gegen-schalke
Fokussierte Schalker während des Finalspiels. Foto: Schatz
dortmund
BVB-Legende Frank Mill und sein Team waren während des Finalspiels gegen Schalke höchst konzentriert. Foto: Schatz
p1230449
Nach dem Spiel führte er ein lockeres Gespräch mit den Schalkern. Foto: Schatz
kicker
Diese Jungs nutzten die Pause zum Kickern. Foto: Schatz
mario-und-so
Mario Neunaber (2. v. li.) und seine Teamkollegen klatschten mit Francis Bugri (Mi.) ab. Wenige Meter weiter klopfte Thomas „Icke“ Häßler (1. v. re.) einem Dortmunder auf die Schulter. Foto: Schatz
auch-die-schiedsrichter-waren-gut-gelaunt
Auch die Schiedsrichter waren gut gelaunt und freuten sich über die größtenteils fairen Spiele. Foto: Schatz
ansgar-brinkmann-in-seinem-element
Ansgar Brinkmann (li.) und David Odonkor (re.) in ihrem Element. Foto: Schatz
e4
Olaf Thon (re.), Weltmeister von 1990, und „Bachelor“ Paul Janke waren begeistert vom Klosterpforten Cup 2016. Foto: Schatz
p1230392
Neben dem Benefizcharakter stand der Spaß am Turniertag im Vordergrund. Foto: Schatz
frank-mill
BVB-Legende Frank Mill mit dem Siegerpokal. Foto: Schatz
francis-bugri
Francis Bugri freute sich über den Turniersieg. Foto: Schatz
tus-friedrichsdorf
Was die Großen können, können die Kleinen auch… Kreisbildung des TuS Friedrichsdorf. Foto: Schatz
zweikampf
Wie die Profis gingen die Nachwuchskicker engagiert in die Zweikämpfe. Foto: Schatz
isselhorst
Die F-Junioren des 1. FC Isselhorst gewannen den Kids Cup und jubelten. Foto: Schatz
aggilos
Aggelos Lakos (1. FC Isselhorst) mit dem Pokal des Kids Cup. Foto: Schatz
das-was-liegen-blieb-als-alle-weg-waren
Wer noch seine Fußballschuhe sucht, der möge bitte an der Rezeption nach ihnen fragen… 🙂 Foto: Schatz

Benefizspiel in Schwarzenfeld

BANANE3
Die erste Auflage von „TEAM BANANENFLANKE meets FRIENDS“ war ein Tag mit vielen tollen Begegnungen. Das Spiel in Schwarzenfeld soll – wie im vergangenen Jahr in Vilzing – ein „voller Erfolg“ (Stefan Plötz) werden. Foto: Team Bananenflanke e.V.

Guter Zweck. Am Samstag, 11. Juni, spielt eine Mannschaft Prominenter um 15 Uhr für das Team Bananenflanke gegen den 1. FC Schwarzenfeld. Das Team um Mario Neunaber, Tobias Schweinsteiger, Tobias Rau, Michael Hofmann & Co. tritt unter der Leitung von Ex-Nationalspieler Hans Dorfner in Schwarzenfeld an. Sämtliche Einnahmen kommen dem Verein Team Bananenflanke e.V.  zu Gute.

 

Wie aus einem „Ich ruf da einfach mal an“ ein Benefizspiel wurde

Die Veranstaltungsreihe „Team Bananenflanke meets friends“ geht in die zweite Runde. Im vergangenen Jahr trat ein Team, bestehend aus zahlreichen Ex-Profis, gegen die DJK Vilzing an. In diesem Jahr findet das Benefizspiel für die BFL-Profis im oberpfälzischen Schwarzenfeld statt. Wie es dazu gekommen ist? Bernhard Heinisch, Spieler des 1. FC Schwarzenfeld, hatte die Idee. Er hat längere Zeit als Co-Trainer der U19 beim SSV Jahn gearbeitet. Dabei hatte er mitbekommen, dass nach seinem Training das Team Bananenflanke den Platz belegte. Da er durch die Medien bereits einiges über den Verein gehört hatte und „sehr beeindruckt von dem Engagement von Ben Rückerl und Stefan Plötz war“, nahm er über seinen guten Freund Tobias Schweinsteiger Kontakt zu den beiden auf. „Ich wollte das Projekt unbedingt unterstützen und dachte, ich ruf da einfach mal an“. Aus seiner Idee, mit seinem Verein ein Benefizspiel auszurichten, wird am kommenden Samstag Wirklichkeit.

BANANE2
Ex-Profi Mario Neunaber stellte in diesem Jahr wieder das Prominententeam zusammen. Foto: Team Bananenflanke e.V.

Nicht nur Bernhard Heinisch, sondern auch Mario Neunaber freut sich sehr auf die Partie und auf die „leuchtenden Kinderaugen“. Er hat die Spieler des Prominententeams kontaktiert, alles koordiniert und schließlich die Mannschaft zusammengestellt. Neunaber bleibt bescheiden und meint: „Das, was ich mache, ist wirklich nur ein geringer Teil im Gegensatz zu dem, was Ben und Stefan alles leisten“. Ben Rückerl spielt den Pass zurück und betont: „Mario gebührt Respekt und Anerkennung für die Zusammenstellung des diesjährigen Kaders. Er ist einer, der sich nicht gerne ins Rampenlicht stellt. Wir möchten uns dennoch auf diesem Wege nochmal ganz herzlich dafür bei ihm bedanken, dass wir wieder eine supertolle Truppe zusammenbekommen haben“.

 

„Begegnungen schaffen und Barrieren abbauen“ im Rahmenprogramm

Natürlich hat sich das Organisationsteam auch rund um das Spiel so einiges ausgedacht. Vor dem Spiel  wird es die Möglichkeit geben, bei einer Autogrammstunde mit den Profis Wolfgang Hesl (Arminia Bielefeld) und Patrick Erras (1. FC Nürnberg) ins Gespräch zu kommen. Da beide aus der Region stammen, freuen sie sich sicherlich über den Austausch mit Fans aus der Heimat. In der Halbzeitpause wird sich eine Tanzgruppe des 1. FC Schwarzenfeld präsentieren. Nach dem Spiel werden die Spieler des Prominententeams zusammen im VIP-Bereich essen. Dieser wird laut Rückerl jedoch für alle offen sein, weil es „darum geht, Barrieren abzubauen, Begegnungen zu schaffen, die Kinderherzen höher springen zu lassen sowie Normalität zu schaffen“. Des Weiteren betont der Mitorganisator, dass Wert darauf gelegt werde, dass die Fußballfans an diesem Tag Kontakt zu den Profis haben können. Damit sich „alle (Ex-)Profis wie zuhause fühlen, möchten wir sie zurück zu den  zu den Wurzeln bringen. Das heißt, dass es Blasmusik und Bratwurstsemmeln (Hochdeutsch: Brötchen; Anm. von Lisa Schatz) geben wird. Alles wird relativ geerdet sein, weil wir denken, dass dieses ,Back to the roots‘ auch toll für die Spieler ist in dem Sinne, dass sie an ihre Anfänge im Fußball erinnert werden“. Darüber hinaus werden alle Fußballbegeisterten die Möglichkeit haben, gemeinsam die EM-Spiele zu gucken. Ein Teil der Spieler wird sich schließlich noch in den Regensburger Club Gatsby aufmachen, um dort den Abend ausklingen zu lassen.

 

Große Vorfreude im Organisations- und Promiteam

Rückerl selbst blickt mit tierischer Vorfreude „auf das Spiel in Schwarzenfeld, weil ich zum einen viele Leute vom vergangenen Benefizspiel wieder treffe. Zum anderen kommen neue Spieler dazu, die alle eines gemeinsam haben: Sie spielen für die gute Sache und kassieren dabei kein Geld. Die Jungs wollen wirklich den Kindern helfen und dabei eine Message weitergeben“. Stefan Plötz, Vorstand des Vereins Team Bananenflanke e.V., findet es klasse, dass die BFL-Profis den „persönlichen Kontakt zu Fußballprofis herstellen können, die für sie mit ihrem Teamnamen Fußball spielen“. Er fügt hinzu, dass die BFL-Profis an diesem Tag „einlaufen dürfen und daraus viel für ihr Selbstwertgefühl gewinnen werden. Zudem werden sie an dem Tag im Mittelpunkt stehen und können sich in der Gesellschaft anerkannt und angenommen fühlen“.

BANANE4
Tobias Schweinsteiger blickt voller Vorfreude auf das Spiel in Schwarzenfeld. Foto: Team Bananenflanke e.V.

Ex-Profi Tobias Schweinsteiger, Botschafter des Vereins Team Bananenflanke e.V., findet es „überragend, dass den Kindern das Gefühl gegeben wird, etwas Besonderes zu sein und dass sie sich wie kleine Fußballprofis fühlen können. Auch das ganze Drumherum ist top professionell“. Am meisten freut er sich darauf, den „Kids ein Lachen ins Gesicht zaubern zu können und darauf, dass wir mit einem coolen Fußballspiel die Zuschauer unterhalten werden“. Mit den positiven Erinnerungen an die letzten Jahre hebt er hervor, dass er sich bei den Events des Vereins „immer wie Zuhause und familiär aufgehoben fühlt“ und dass es ihm „immer riesig Spaß macht, die Jungs und Mädels zu treffen. Es ist schön, Botschafter eines solchen Vereins zu sein, der sich so toll entwickelt hat“. Als solcher hat er auch noch eine direkte Botschafter an alle Leser*innen dieses Artikels…

„An alle Fußballfans: Kommt nach Schwarzenfeld! Ihr werdet einen unvergesslichen Tag erleben, ihr werdet Freude in den Gesichtern der Zuschauer sehen. Es wird einfach ein toller Tag mit vielen Erlebnissen und für einige wird er unvergesslich!“

 

 Wo Entfernung keine Rolle spielt und der Fußball keine Grenzen kennt

BANANE5
„Begegnungen schaffen“, so lautet eines der Ziele für das Benefizspiel in Schwarzenfeld. Foto: Team Bananenflanke e.V.

Neben Schweinsteiger hat Tobias Rau, ehemaliger Profi beim DSC Arminia Bielefeld, trotz der weiten Strecke von Ostwestfalen nach Schwarzenfeld „spontan zugesagt“. Er habe „jetzt ein Jahr lang an einer Förderschule für körperlich und geistig behinderte Kinder gearbeitet“. Die Arbeit fand er wirklich „schön. Da geht einem das Herz auf – gerade in Verbindung mit Sport, wenn man sieht, wie die Schülerinnen und Schüler aufblühen, obwohl sie große Lasten zu schleppen haben. Deshalb war meine Entscheidung sofort klar. Das Team Bananenflanke kenne ich bisher nur aus Erzählungen. Ich habe viel positives darüber gehört und freue mich deshalb umso mehr, das Team Bananenflanke kennenzulernen, das alles hautnah mitzuerleben, Fußball zu spielen und alte Weggefährten zu treffen“. Michael Hofmann hingegen unterstützt das soziale Projekt schon seit langer Zeit. Er war „von Anfang an mit dabei und fasziniert davon, was da in Regensburg auf die Beine gestellt wurde. Ich hatte während meiner Profikarriere sehr viel Freizeit und fand es sehr wichtig und schön, mich darin auch für dieses wirklich tolle Projekt einzusetzen. Man bekommt so viel zurück und ich freue mich jedes Mal, wenn ich die Kinder lachen sehe“.

Doch nicht nur Ex-Profis kicken in der Promielf für den guten Zweck. Auch Stefan Dömsödi, Fußballfan, und vielen als „Trommler von Illertissen“ bekannt, setzt sich für die Kinder und Jugendlichen mit Behinderung ein. „Für mich ist das Spiel etwas sehr besonderes, weil ich als kleines Licht bei den Großen mitspielen darf“, sagt er und gibt zu, „schon ein bisschen aufgeregt“ zu sein. Aber natürlich ist er auch „sehr stolz, dass ich beim Benefizspiel mitwirken darf“. Für ihn ist der Einsatz „eine Herzensangelegenheit und absolut wichtig, weil ich das Ganze für eine wirklich gute Sache halte“.

 

„Dieses Benefizspiel ist keine Selbstverständlichkeit“

Stefan Plötz war von der Einladung des 1. FC Schwarzenfeld begeistert, weil es „nicht selbstverständlich ist, dass ein Verein einfach mal so ein Benefizspiel ausrichtet“. Er selbst „werde ein ganz tolles Gemeinschaftsgefühl mitnehmen – in dem Sinne, wenn ich darauf zurückblicke, wie wir angefangen haben. Die Kinder und Profis werden von Anfang an super miteinander harmonieren. Es ist schon unglaublich, dass jetzt Profis für unsere Sache spielen“. Er ist sich sicher: „Wer den Fußball liebt, der kommt am Samstag nach Schwarzenfeld“. Wer noch darüber nachdenkt, sich das Spiel anzusehen, dem gibt er folgende Worte mit auf dem Weg:

„Kommt alle nach Schwarzenfeld, feiert mit uns ein Fußballspiel der besonderen Art und lasst uns einfach gemeinsam zeigen, dass der Fußball keine Grenzen kennt!“

-> Wer den Tag live miterleben möchte und nicht weiß, wie er zum Sportpark des 1. FC Schwarzenfeld kommt, der findet hier einen Routenplaner.

Teil II: Interview mit Ben Rückerl und Stefan Plötz

29_IMG_1085
Im Verein Team Bananenflanke e.V. spielen Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung zusammen Fußball. Logo: Team Bananenflanke e.V.

Fortsetzung des Interviews mit Ben Rückerl und Stefan Plötz…

Was sind die Ziele des Team Bananenflanke für die Kinder?

Stefan: An oberster Stelle steht das positive Selbstwertgefühl und der Spaß der Kinder. Das war eine unserer ersten Beobachtungen, dass dieser Effekt – wir nennen ihn Bananenflankeneffekt – erzielt werden konnte. Zudem ist uns die Persönlichkeitsentwicklung wichtig.

Ben: Es ist ganz normal, dass ein Kind, das in unseren Verein eintritt, beim ersten Aufeinandertreffen oft den ersten sportlichen Kontakt zu anderen Kindern mit Behinderung hat. Teilweise sind die Kids ja zuhause isoliert, gehen in ihre Schulklasse und wieder heim.

Stefan: Hinzu kommt Sozialkompetenz. Der soziale Kontakt kann durch den Fußball vereinfacht vermittelt werden. Kinder mit Behinderung kommen durch den Fußball viel einfacher ins Gespräch mit anderen. Ein weiteres Ziel ist die Förderung des Teamgedankens. Im Winter hatten wir beispielsweise ein Training in der Soccerhalle. Da waren einige Kinder, die sich untereinander nicht kannten. Zwei, drei, vier Kids sind aufs Feld gelaufen und haben angefangen zu kicken. Ohne, dass sie vorher miteinander geredet oder etwas irgendetwas hinterfragt haben. Auch das ist der Bananenflankeneffekt.

Was kann man sich unter der Bananenflankenliga vorstellen?

Ben: Im Prinzip läuft das nicht anders als bei einem „normalen“ Verein ab. Wir haben Trainingseinheiten und Spieltage. Die Liga in Regensburg besteht aus sechs Teams, die drei Spieltage austragen. „Spieltag“ bedeutet, dass es drei Veranstaltungen gibt, bei denen Punktspiele ausgetragen werden. Dadurch, dass wir im Street-Soccer-Court spielen und das meist ca. 2×8 Minuten, können pro Tag mehrere Punktspiele stattfinden. Am letzten Tag wird dann abgerechnet. Wer Erster ist, ist Bananenflankenligameister und bekommt den BFL-Teampokal überreicht. Was bei unserem Konzept noch speziell dazugehört, ist z. B. ein Medientag. Wir wollen die Bananenflankenbotschaft dadurch nach außen tragen. Die Kinder unterzeichnen ihre Profiverträge im Presseraum der Continental Arena. Am Saisonende gibt’s inzwischen einen Championsday. An diesem Tag fahren die Spieler/-innen im Autokorso durch Regensburg, essen anschließend Burger und feiern in einer Disko. Dazu werden auch alle Sponsoren eingeladen. Der Abend steht unter dem Motto: „Kommt alle her und feiert mit!“.

Was hat es mit dem Round Table auf sich?

Stefan: Ein Round Table ist ein Club für Männer unter 40. Wer eintritt, hilft bei Sozialprojekten mit. Der Club besteht aus zwanzig, dreißig Leuten vor Ort. Diese suchen sich dann je ein soziales Projekt aus, das sie unterstützen. In Regensburg wurde unser Verein, Team Bananenflanke e.V., vor drei Jahren ausgewählt und unterstützt. Das läuft folgendermaßen ab: Der Club erwirtschaftet durch verschiedene Aktionen Gelder und spendet diese dann an unseren Verein. Darüber hinaus packen die Mitglieder auch bei der einen oder anderen unserer Aktionen mit an.

Wie ist es dazu gekommen, dass nun quer durch Deutschland Bananenflankenligen eingeführt werden?

Stefan: In Deutschland gibt es insgesamt 220 Tische und ein sogenanntes NSP, nationales Serviceprojekt. Das bedeutet, dass ein soziales Projekt ausgewählt wird, mit dem Ziel, es großflächig in Deutschland zu verbreiten. Hierfür haben wir uns beworben und wurden ausgewählt. Seit Sommer 2015 läuft das ganze nun. Wir haben gemeinsam einen Leitfaden entworfen, der an alle Tische herangetragen wurde. Jede Stadt konnte das Projekt dann selbst durchführen oder etwas dafür spenden. Viele Städte haben inzwischen eine Bananenflankenliga eingeführt. Wir beide fahren jetzt quer durch Deutschland und sind dort bei den Elternabenden und Kick-Off-Veranstaltungen dabei. Jede Stadt hat einen eigenen e.V. gegründet. Konzeptionelle Inhalte werden zu etwa neunzig Prozent von uns aus Regensburg übernommen, der Rest hängt vom jeweiligen Ort ab. In Berlin sind die Entfernungen zum Beispiel viel größer als in Regensburg. Insgesamt wurde in rund fünfzehn Städten ein Verein gegründet.

Ben: Wir waren bei jedem Tisch dabei.

Welche Schwierigkeiten gab es bisher?

Stefan: Wir hatten den ersten Spieltag am Neupfarrplatz geplant und noch nie zuvor einen mobilen Soccer-Court aufgestellt. Das war eine der Anfangsschwierigkeiten. Mittlerweile haben wir ein sehr starkes Netzwerk aufgebaut, wo wir in verschiedenen Bereichen Hilfe bekommen.

Ben: Wir haben anfangs alles gemacht: den Court aufgebaut, als Schiedsrichter fungiert, Kinder betreut. Die vergangenen Jahre waren ultrakrass und auch hart, aber die Geschichte treibt uns an. Wir haben eine Vision und dafür tun wir alles. Im Endeffekt brauchen wir auch noch eine Bananenflanken Senior League, schließlich werden die Kids auch älter.

Inwiefern haben sich eure Aufgaben inzwischen verändert?

Ben: Zunächst haben zwanzig Kinder mitgespielt. Vor allem unter den Eltern spricht sich unser Projekt rasend schnell herum. Inzwischen ist die Nachfrage ultrakrass. Wir mussten leider auch schon Abstriche machen. Vor allem, was die Eltern betrifft, die von Anfang an dabei waren. Aus dem sportlichen Bereich haben wir uns inzwischen zurückgezogen. Hier gibt es lizenzierte Trainer und Betreuungspersonal für die Mannschaften. Das Team Bananenflanke ist nicht nur Stefan Plötz und Ben Rückerl. Wir können nicht bei allen Trainingseinheiten dabei sein, das ist zeitlich nicht möglich. Aber natürlich schauen wir immer wieder vorbei. Man muss aber auch verstehen, warum wir oft nicht da sind. In dem Moment, in dem hier trainiert wird, sind wir beispielsweise in Dortmund, Hamburg, Berlin oder bei einem Sponsor.

Wenn Träume wahr werden…

25_IMG_1083
Rückerl und Plötz erfüllten Lukas Schmids Lebenstraum: Fußballprofi Per Mertesacker zu treffen. Das Team Bananenflanke ermöglichte die Reise nach London. Foto: Team Bananenflanke e.V.

Was war euer schönster Moment mit dem Team Bananenflanke?

Beide: Der goldene Stern. Nicht nur der Sieg an sich, sondern der ganze Wettbewerb. Die Fahrt mit den Kindern nach Berlin.

Stefan: Wir haben im April 2014 einen Elternabend wegen des Wettbewerbs gemacht und hatten zu dem Zeitpunkt noch kein einziges Kind dafür begeistern können. Ein halbes Jahr später waren wir schon innerhalb Bayerns Erster. Das ist schon irre, wie nahe alles zusammenliegt.

Ben: Unsere Herzenswunscherfüllungen waren auch superschön. Als wir Lukas Schmid seinen Traum erfüllt haben, Per Mertesacker zu treffen. Lukas kannte ich schon sehr lange und das war wirklich ein wunderbares Erlebnis für uns alle.

Wer unterstützt euren Verein?

Ben: Tobias Schweinsteiger ist als Botschafter der Bananenflankenliga goldwert für uns. Eine riesen Unterstützung von Anfang an hatten wir durch den SSV Jahn. Aus dem aktuellen Regionalligakader helfen uns vor allem Markus Ziereis, Thomas Kurz und Sebastian Nachreiner. Sie haben Patenschaften für die Mannschaften übernommen. Ansonsten unterstützen uns Mario Neunaber, Ronny Philp, Philipp Ziereis und Jim-Patrick Müller sehr aktiv.

Gibt es eine Anekdote, die euch in besonderer Erinnerung geblieben ist?

Stefan: Ich hab mal im Soccer-Court den Spielleiter gemacht. Es gab während des Spiels natürlich immer wieder Unterbrechungen. Ein Kind ist in jeder Unterbrechung zu mir gekommen und hat gefragt: „Freistoß, Freistoß, Elfmeter, Elfmeter?“. Ich meinte darauf: „Ja, wenn ich pfeife“. Dann habe ich auf Grund einer Aktion gepfiffen, die kein Elfmeter war. Das Kind kam und meinte: „Elfmeter, Elfmeter“. Dann hab ich halt Elfmeter gegeben. So etwas gäb’s beim „normalen“ Fußball nicht.

Stefan: Mario Neunaber (Ex-Jahnspieler; Anm. von Lisa Schatz) hat mehrere Jahre hintereinander einen Fußballtenniscup organisiert. Als er schon in Essen gespielt hat, haben wir das Turnier durchgeführt. Einen Tag nach dem Cup rief mich der Hausmeister an und meinte, dass wir unsere Markierungen nicht weggemacht hätten. Wir sind also zur Halle gefahren und haben festgestellt, dass die Markierungen (braune Signalbänder) sich richtig festgefressen hatten. Letztendlich saßen wir dann sechs Stunden lang bis 1 Uhr in der Früh in der Halle und haben das Zeug weggeschrubbt…

Welche Aufgaben habt ihr im Rahmen des Vereins?

Ben: Wir schreiben Berichte, betreiben die sozialen Medien, fahren durchs ganze Land, nehmen Sponsorentermine wahr. Zudem organisieren wir ein Benefizspiel und sind im Bananenkistl (vereinseigene Kreativwerkstatt) aktiv. Außerdem haben wir eine GmbH gegründet. Das schöne dabei ist, dass es eine soziale GmbH ist. Das bedeutet, dass von jedem verkauften Produkt (z. B. das Buch „Manni Ballnane und das Team Bananenflanke“; Anm. von Lisa Schatz) ein Teil des Erlöses in den e.V. geht

Gibt es noch etwas, das ihr loswerden wollt?

Ben: Wir beiden kennen uns jetzt seit acht Jahren. Es ist nicht normal, dass so eine krasse Geschichte die Freundschaft übersteht. Manchmal denke ich, ich werde bekloppt durch so viel Arbeit. Aber wir kennen uns in und auswendig, auch privat. Das Team Bananenflanke ist einfach unser Baby, unsere Geschichte. Ich muss schon nochmal hervorheben, dass das alles unglaublich ist.

Vielen Dank für das Interview.

Beide: Bitte, sehr gern.

 

-> Weitere Informationen zum Team Bananenflanke e.V. findet ihr hier: